Dresden/Schneeberg/Görlitz. Sachsen bringt Asylbewerber vorübergehend in einer Turnhalle auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in Schneeberg unter. „Die Belegung der Turnhalle ist eine temporäre Notmaßnahme zur Vermeidung von Obdachlosigkeit über das Wochenende. Sie dient dazu, neu ankommende Asylbewerber menschenwürdig unterzubringen“, teilte die Landesdirektion Sachsen am Freitag mit. Wegen der wachsenden Einreisezahlen seien die Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung mit rund 2300 Plätzen vollständig ausgeschöpft, hieß es. Allein in der vergangenen Woche habe der Freistaat 621 Asylbewerber aufgenommen.
Auch ein Gebäude am Görlitzer Flugplatz soll künftig zeitweilig zur 
Aufnahme von Flüchtlingen dienen. Das Haus wurde bisher von der 
Polizeidirektion Görlitz genutzt und kann knapp 140 Asylbewerber 
beherbergen, teilte die Landesdirektion mit. Man arbeite mit Hochdruck 
daran, das Gebäude in Görlitz herzurichten und einen Wachdienst, 
Verpflegung und soziale Betreuung sicherzustellen. 
Die 
sächsische Erstaufnahmeeinrichtung hat ihren Sitz in Chemnitz und 
verfügt über eine Außenstelle in Schneeberg. Dort werden alle im 
Freistaat ankommenden Asylbewerber zuerst untergebracht, bevor sie in 
die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt werden. Die Stadt Görlitz
 hält derweil an der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen fest, 
die bereits die Erstaufnahme absolviert haben. Das gab die Kommune am 
Freitag bekannt. Auch in Annaberg-Buchholz sind Asylbewerber 
ausschließlich in Wohnungen statt in Heimen untergebracht.
