Leipzig. Das US-Außenministerium warnt seine Bürger in Deutschland vor möglichen Gefahren wegen der Legida-Proteste in Leipzig sowie in anderen Großstädten. In einer Mitteilung vom Montag wurden Amerikaner aufgrund der Aufzüge der islamkritischen Bewegung darauf hingewiesen, „besonders vorsichtig“ zu sein. Mit Hinweis auf das erhöhte Sicherheitsrisiko sollen US-Bürger in Deutschland große Menschenmengen meiden und zu jeder Zeit ein „hohes Maß an Wachsamkeit“ ausüben. Die US-Botschaft weist im Besonderen auf die deutschen Städte Berlin, Frankfurt/Main, München, Dresden, Leipzig, Köln und Düsseldorf als Orte hin, die während einer angekündigten Demonstration möglichst vermieden werden sollen.
Allerdings stehe der Reisehinweis nicht mit einer konkreten Bedrohung in
 Zusammenhang, teilte eine Sprecherin der US-Generalkonsul in Leipzig 
mit. Zudem wurde es zu keiner Zeit von der US-Regierung empfohlen, 
deswegen nicht nach Deutschland zu reisen.  
Seit Dezember 2013 
war das der achte von der US-Vertretung herausgegebene Hinweis an 
amerikanische Staatsbürger, sich von geplanten Demonstrationen innerhalb
 Deutschlands fernzuhalten. Die Sicherheitshinweise sind in dem Sinne 
eher eine Routineangelegenheit, so die Konsularprecherin. „Die 
Sicherheit und das Wohl der amerikanischen Bürger ist eines der 
Hauptanliegen der amerikanischen Regierung und ihrer 
Auslandsvertretungen, deshalb stellen wir Informationen über die 
Situation in Ländern zur Verfügung, in die US-Bürger reisen, um sie über
 die lokalen Gegebenheiten zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu 
geben, entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, erklärt sie. 
Das 
US-Außenministerium habe verschiedene Einstufungen für 
Sicherheitsrisiken in bestimmten Ländern, vom niedrigsten Niveau 
"Sicherheitsnachricht" über "Reisealarm" (Travel Alert) bis hin zur 
höchsten Einstufung, "Reisewarnung" (Travel Warning). Eine Reisewarnung 
wird nur dann herausgegeben, wenn das Außenministerium seinen Bürgern 
besondere Gefahrsituationen mitteilen wollen. Diese gilt beispielsweise 
für Länder mit einer „unstabilen Regierung, intensiven Gewalt, hohe 
Kriminalität, häufige Terroristenanschläge oder die sich im Krieg 
befinden“, nach Angaben des Außenministeriums. Aktuell stehen zum 
Beispiel die Ukraine, Libyen und der Iran auf dieser Liste. 
Darüber
 hinaus bedeutet ein Reisealarm nicht unbedingt eine anhaltende 
Bedrohung für Leib und Leben, sondern wird für vorübergehende 
Sicherheitsrisiken herausgegeben. Beispielsweise während anhaltender 
Streiks, Demonstrationen oder Ausbrüchen von Krankheiten werden solche 
Alarme herausgegeben. 
Trotzdem können solche Reisehinweise eine 
negative Auswirkung auf dem Tourismus und Wirtschaft des betroffenen 
Landes haben. Nachdem die USA und Großbritannien 2014 
Sicherheitswarnungen gegen „alle unnötigen Reisen“ nach Kenia 
ausgesprochen haben, erlitt das Land einen Rückgang in der 
Tourismus-Branche. Innerhalb kurzer Zeit machten mehrere dutzend Hotels 
in Mombasa dicht, und die kenianischen Politiker klagten über die 
gefühlten „Wirtschaftssanktionen“ der westlichen Länder.
