US-Außenministerium warnt Amerikaner vor Reisen nach Leipzig und Dresden

Erstveröffentlicht: 
28.01.2015

Leipzig. Das US-Außenministerium warnt seine Bürger in Deutschland vor möglichen Gefahren wegen der Legida-Proteste in Leipzig sowie in anderen Großstädten. In einer Mitteilung vom Montag wurden Amerikaner aufgrund der Aufzüge der islamkritischen Bewegung darauf hingewiesen, „besonders vorsichtig“ zu sein. Mit Hinweis auf das erhöhte Sicherheitsrisiko sollen US-Bürger in Deutschland große Menschenmengen meiden und zu jeder Zeit ein „hohes Maß an Wachsamkeit“ ausüben. Die US-Botschaft weist im Besonderen auf die deutschen Städte Berlin, Frankfurt/Main, München, Dresden, Leipzig, Köln und Düsseldorf als Orte hin, die während einer angekündigten Demonstration möglichst vermieden werden sollen.

 

Allerdings stehe der Reisehinweis nicht mit einer konkreten Bedrohung in Zusammenhang, teilte eine Sprecherin der US-Generalkonsul in Leipzig mit. Zudem wurde es zu keiner Zeit von der US-Regierung empfohlen, deswegen nicht nach Deutschland zu reisen.  

Seit Dezember 2013 war das der achte von der US-Vertretung herausgegebene Hinweis an amerikanische Staatsbürger, sich von geplanten Demonstrationen innerhalb Deutschlands fernzuhalten. Die Sicherheitshinweise sind in dem Sinne eher eine Routineangelegenheit, so die Konsularprecherin. „Die Sicherheit und das Wohl der amerikanischen Bürger ist eines der Hauptanliegen der amerikanischen Regierung und ihrer Auslandsvertretungen, deshalb stellen wir Informationen über die Situation in Ländern zur Verfügung, in die US-Bürger reisen, um sie über die lokalen Gegebenheiten zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, erklärt sie.

Das US-Außenministerium habe verschiedene Einstufungen für Sicherheitsrisiken in bestimmten Ländern, vom niedrigsten Niveau "Sicherheitsnachricht" über "Reisealarm" (Travel Alert) bis hin zur höchsten Einstufung, "Reisewarnung" (Travel Warning). Eine Reisewarnung wird nur dann herausgegeben, wenn das Außenministerium seinen Bürgern besondere Gefahrsituationen mitteilen wollen. Diese gilt beispielsweise für Länder mit einer „unstabilen Regierung, intensiven Gewalt, hohe Kriminalität, häufige Terroristenanschläge oder die sich im Krieg befinden“, nach Angaben des Außenministeriums. Aktuell stehen zum Beispiel die Ukraine, Libyen und der Iran auf dieser Liste.

Darüber hinaus bedeutet ein Reisealarm nicht unbedingt eine anhaltende Bedrohung für Leib und Leben, sondern wird für vorübergehende Sicherheitsrisiken herausgegeben. Beispielsweise während anhaltender Streiks, Demonstrationen oder Ausbrüchen von Krankheiten werden solche Alarme herausgegeben.

Trotzdem können solche Reisehinweise eine negative Auswirkung auf dem Tourismus und Wirtschaft des betroffenen Landes haben. Nachdem die USA und Großbritannien 2014 Sicherheitswarnungen gegen „alle unnötigen Reisen“ nach Kenia ausgesprochen haben, erlitt das Land einen Rückgang in der Tourismus-Branche. Innerhalb kurzer Zeit machten mehrere dutzend Hotels in Mombasa dicht, und die kenianischen Politiker klagten über die gefühlten „Wirtschaftssanktionen“ der westlichen Länder.