Podiumsdiskussion mit Jutta Ditfurth, Daniel Klein und dem Antifa-Recherche-Team Dresden. Mittwoch, 04. Februar, 19:30 Uhr, Gewerkschaftshaus Frankfurt am Main (Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77)
Das Jahr 2014 war auch das Jahr reaktionärer Bewegungen, ob auf der Straße oder im Parlament: die „Alternative für Deutschland“ triumphierte bei Landtags- und Europawahlen, rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete, antisemitische Eskalationen anlässlich des Nahost-Konflikts, des Ukraine-Konflikts oder einfach so – bis hin zu rassistischen Großevents wahlweise „gegen Salafisten“, „gegen die Islamisierung des Abendlands“.
Was alle Proteste vereint, ist ein Bezug auf das „Volk“, das angeblich von korrupten Polit-Eliten verarscht und belogen wird, vor Überfremdung durch alles vermeintlich Nicht-Deutsche bedroht und von eigenen Überlebens- oder Abstiegsängsten geplagt ist. Die Unterschiede der verschiedenen Gruselkabinette darf jedoch nicht übersehen werden, eine Einordnung der verschiedenen Strömungen als ein und die selbe „braune Soße“ wird dem weder gerecht, noch macht es den Kampf gegen sie einfacher. Die parlamentarische Politik übt sich bis auf wenige Ausnahmen in symbolischer Distanz, während nicht zuletzt die erneute Verschärfung des Asylrechts dieses Schauspiel auf zynischste Weise demaskiert – oder sich lediglich um das durch Pegida erzeugte „schlechte Image Deutschlands in der Welt“ gesorgt wird, wodurch „ausländische Investoren“ wegbleiben würden. Eine antifaschistische und antirassistische Gegenwehr ist hier mehr als notwendig.
Gemeinsam mit Vertreter_innen verschiedener antirassistischer und
antifaschistischer Kämpfe und Zusammenhängen wollen wir unter anderem
folgende Fragen diskutieren: Handelt es sich bei den aktuellen
Auseinandersetzungen um ein erstes großes Aufblitzen einer neuen,
völkischen und nationalistischen Massenbewegung in der Krise des
Kapitals? Welche Gefahren gehen von ihnen aus? Was ist im Jahr 2015 zu
erwarten?
Und vor allem: Welche Strategien und Maßnahmen kann und sollte die Linke
ergreifen, um sich wirkungsvoll diesen Phänomenen entgegenzustellen?
Dazu wird die Publizistin Jutta Ditfurth die Entwicklungen und Verformungen der Montagsquerfront vorstellen und deren ideologischen Schnittmengen mit den Pegida-Protesten aufzeigen. Der Politikwissenschaftler Daniel Keil ordnet diese Entwicklungen gesellschaftstheoretisch ein und setzt dabei einen Fokus auf die Kontinuitäten eines Bezugs auf Nation und Volk. Zudem wird das Antifa-Recherche-Team Dresden von der Situation vor Ort berichten, die soziale Zusammensetzung von Pegida analysieren sowie antifaschistische Strategien gegen diese vorstellen. Anschließend soll gemeinsam diskutiert werden, welche Gefahren einer rechten Massenbewegung uns 2015 bevorstehen und wir eine wirkungsvolle emanzipatorische Gegenstrategie aussehen kann.
Podiumsdiskussion, Mittwoch, 04. Februar, 19:30 Uhr, Gewerkschaftshaus Frankfurt (Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77)
- Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechten bzw. rassistischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, homophobe oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.