„Solidarität mit Lutz Bachmann“: Facebook-Nutzer kondolieren geschasstem Pegida-Chef

Erstveröffentlicht: 
27.01.2015

Dresden/Leipzig. Seit einer Woche ist Lutz Bachmann nicht mehr Pegida-Leitfigur. Dem 42-Jährigen wurde offen zur Schau getragener Hass gegen Andersdenkende und Migranten zum Verhängnis. Bachmann nannte jene in sozialen Netzwerken gern „Viehzeug“, „Dreckspack“ oder „Gelumpe“, soll auf Twitter sogar die Erschießung von Claudia Roth gefordert haben. Weil solches Gebaren nicht mehr zum aktuellen Pegida-Kurs passt, musste der Initiator gehen. Zeitgleich wurde aber auch eine neue Bachmann-Webseite online geschubst: „Solidarität mit Lutz Bachmann“ heißt es nun bei Facebook. Mehr als 2500 User sind dabei, kondolieren dem Geschassten.

 

„Wir sind Lutz“ und „‎#jesuislutz‬“ so die Schlagworte auf dem Portal – in Anlehnung an die weltweite Solidarität mit den Terroropfern bei „Charlie Hebdo“. Auch eine geschwärzte HIV-Schleife ist hier zusehen, die an das „Lügenpressen-Opfer Lutz Bachmann“ erinnern soll. Wie viele Pegida-Anhänger diese Schleife mindestens heimlich tragen, ist unklar. Plakate mit „Je suis Lutz“ waren zuletzt bei Pegida auf jeden Fall zu sehen.

Ums Bedauern geht es auch den meisten Nutzern des Portals. „Lutz, Du bist und bleibst das Herz von Pegida“, schreibt eine Rita M.. „Die Linken dürfen alles und wenn man mal systemkritisch ist/wird, ja dann bist Du ein Nazi“, ergänzt ein Frank V. Für Daniel B. – der die Bundesrepublik für eine US-Kolonie hält – ist klar: „Ich kann nur meinen Hut davor ziehen, der Typ hat Eier“. Dem entgegnet Thomas R.: „Hat er keine Eier, oder was?“ und moniert, dass Lutz Bachmann mit seinem Rücktritt eingeknickt sei. „Uns Adolf hat sich vor der alliierten Lügenpresse auch nicht in die Butz gemacht!“, so der User weiter. Und schlussendlich: „Heil Lutz!“

Manche Beiträge, wie beispielsiweise der vom „Arbeitskreis Schwule in der NPD“, lassen zumindest (h)offen, das Bachmanns Solidaritätsportal nicht gänzlich ernst gemeint sein könnte. Andererseits bedienen sich die Initiatoren des Portals oftmals auch einer Sprache, die dem Ex-Pegidachef selbst wohl gefallen könnte, hetzen mit Vorliebe gegen „linksgrün-versiffte Systempresse“ und „linksgrüne Pädospinnern“.