Leipzig. Legida macht ernst: Für kommenden Freitag haben die Islamkritiker bereits sieben Demos in Leipzig angemeldet. Wie die Stadt am Dienstagnachmittag mitteilte, seien zudem neun Gegenveranstaltungen in der Innenstadt geplant. Zu Anmeldern und Standorten hielt sich die Stadt jedoch bedeckt. Leipzig droht kurz vor dem Wochenende erneut ein Ausnahmezustand.
„Mit zwei Einzelpersonen und Legida fanden heute Gespräche statt“, hieß 
es in einer am Nachmittag verbreiteten Rathaus-Mitteilung. Die Inhalte 
der Gespräche würden nun durch Polizei und Ordnungsbehörde geprüft. „Mit
 versammlungsrechtlichen Entscheidungen ist in den nächsten beiden Tagen
 zu rechnen“, sagte ein Stadtsprecher. Die Zahl der Anmeldungen könne 
sich noch verändern – bis 15 Uhr waren auf beiden Seiten bereits 
insgesamt 16 Demonstrationen angekündigt. 
Legida hatte am Dienstag seine für Mittwoch geplante Demo abgesagt und angekündigt, 
künftig immer freitags demonstrieren zu wollen.
 Die nächste Demo unter dem Motto „Für den bundesweiten Volksentscheid" 
soll am 30. Januar ab 18.30 Uhr vom Markt über Petersstraße, 
Schillerstraße, Martin-Luther-Ring, Dittrichring und Thomaskirchhof 
zurück zum Markt führen, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. 
Erwartet werden 15.000 Teilnehmer. 
Wochenmarkt und HCL ebenfalls am Freitag
Zusätzlich seien sechs weitere Aufzüge „im Sinne von Legida“ angemeldet 
worden, so die Stadt. Zu den Anmeldern wollte ein Rathaussprecher jedoch
 auch auf Nachfrage von LVZ-Online keine Auskünfte geben und verwies auf
 den Datenschutz. Legida hatte bereits am Dienstag angekündigt, dass 
„demokratische Kräfte“ im Umfeld des Marktes zusätzliche Kundgebungen 
abhalten sollen. Damit soll offenbar Protest in Hör- und Sichtweite 
verhindert werden.
Ob die Demos wie geplant durchführt werden 
können und die geplante Route genehmigt wird, ist bislang noch offen. Zu
 Problemen könnte der ebenfalls am Freitag vor dem Alten Rathaus 
stattfindende Wochenmarkt führen. Der HC Leipzig erwartet zudem ab 19.30
 Uhr in den mazedonischen Club WHC Vardar SCBT zum 
Champions-League-Spiel in der Arena.
Am vergangenen Mittwoch 
wurden mehr als 4000 Polizeibeamte eingesetzt, um die 
Legida-Demonstration auf dem Ring abzusichern. Damals nahmen 
unterschiedlichen Quellen zufolge zwischen 5000 und 15.000 Menschen an 
dem Aufzug teil.
