Bisher sind Inhaftierte von den bestehenden Gewerkschaften ausgeschlossen, da ihre Tätigkeit kein klassisches Arbeitsverhältnis, sondern ein „öffentlich-rechtliches Beschäftigunsgverhältnis eigener Art“ ist. Das bedeutet nichts anderes als Zwangsarbeit und Ausbeutung in den wachsenden gefängnisindustriellen Komplexen. Private Konzerne und staatliche Unternehmen fahren hier jährlich eine halbe Milliarde Euro Profit ein.
Gerade mal 10 Euro für acht Stunden Arbeit und Ausschluss von der Rentenversicherung sind Realität, die „Arbeitspflicht“ hebelt das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes und das Streikrecht aus.
Arbeitsrechtliche Standards bedeuten hinter Gittern nichts. Die Gefangenen-Gewerkschaft möchte das ändern. Sie hat sich im Mai 2014 gegründet und hat mittlerweile in der JVA Tegel einen Organisierungsgrad von 20%, ist in 6 Gefängnissen präsent und bringt eine eigene Zeitung heraus.
Über die Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisiation (GG/BO), Repression im Knast und Möglichkeiten der Unterstützung spricht GG-Sprecher Oliver Rast.