Plakate- und Bilderausstellung vom 06. Februar - 21. März 2015 #
In der Ausstellung werden Plakate, Aquarelle vom Tel al- Zaatar
Massaker in Palästina aus dem Jahre 1976, Acrylarbeiten zu
Gentrifizierung, Abbilder von
Paolo Neri‘s Mosaiken von politischen
Gefangenen, sowie Karikaturen und Pop Art ausgestellt und versteigert.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Tags der politischen Gefangenen
statt.
# Freitag, 06. Februar, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung
# Samstag, 14. Februar, 19 Uhr
Vorstellung der Gefangenen-Gewerkschaft mit Sprecher und Mitgründer Oliver Rast
Bisher sind Inhaftierte von den bestehenden Gewerkschaften
ausgeschlossen, da ihre Tätigkeit kein klassisches Arbeitsverhältnis,
sondern ein
„öffentlich-rechtliches Beschäftigunsgverhältnis eigener
Art“ ist. Das bedeutet nichts anderes als Zwangsarbeit und Ausbeutung in
den wachsenden
gefängnisindustriellen Komplexen. Private Konzerne
und staatliche Unternehmen fahren hier jährlich eine halbe Milliarde
Euro Profit ein.
Gerade mal 10 Euro für acht Stunden Arbeit und
Ausschluss von der Rentenversicherung sind Realität, die
„Arbeitspflicht“ hebelt das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes und
das Streikrecht aus.
Arbeitsrechtliche Standards bedeuten hinter Gittern nichts. Die
Gefangenen-Gewerkschaft möchte das ändern. Sie hat sich im Mai 2014
gegründet
und hat mittlerweile in der JVA Tegel einen
Organisierungsgrad von 20%, ist in 6 Gefängnissen präsent und bringt
eine eigene Zeitung heraus.
Über die Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisiation (GG/BO),
Repression im Knast und Möglichkeiten der Unterstützung spricht
GG-Sprecher Oliver Rast.
(organisiert vom Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, zusammen mit der FAU Stuttgart)
# Samstag, 28. Februar, 19 Uhr
Lesung mit Anja Röhl: Die Frau meines Vaters
Als Tochter aus erster Ehe Klaus Rainer Röhls lernt Anja im Alter von
fünf Jahren die neue Freundin und spätere Frau ihres Vaters kennen: Es
ist Ulrike
Meinhof. Es entsteht eine unerwartet intensive Beziehung,
die über Jahre anhält, auch als Ulrike Meinhof in Isolationshaft in
Kölln Ossendorf und später in
Stammheim einsitzt. Anja Röhl besucht sie im Gefängnis, erhält von ihr Briefe, ein neuer Blickwinkel auf Ulrike Meinhof.
# Samstag, 21. März, 19 Uhr
Lesung von Gefangenenbriefen, Versteigerung und Abschlußparty
Alle Termine (außer der Kundgebung vor dem Knast)
im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125, 70190 Stuttgart
U9 Haltestelle Raitelsberg
Geschichte des 18. März
Der 18. März erinnert an den Aufstand der Pariser Kommune im Jahr 1871, aber auch an ihre Zerschlagung und die folgende Repression. Die Reaktion übte nach ihrem Sieg an den KommunardInnen blutige Rache. Mehr als 20.000 Männer und Frauen wurden getötet, mehr als 13.000 zu meist lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Und doch bleibt die Geschichte der Kommune im Gedächtnis der sozialistische, kommunistischen und anarchistischen Bewegung nicht in erster Linie als eine Niederlage haften, sondern sie lebt als die Geschichte eines Aufbruchs, der bis heute andauert und noch lange nicht an sein Ende gelangt ist, weiter.
1923 erklärte die Internationale Rote Hilfe (gegründet 1922) den 18.03. zum "Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen".
Nach dem Faschismus wurde der 18. März erst wieder 1996, auf Initiative von Libertad und der Roten Hilfe, zum Aktionstag für die Freiheit der politischen Gefangenen. Seither wird dieser Tag jedes Jahr mit Veranstaltungen, Demos oder anderen Aktivitäten begangen.
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
Das Netzwerk organisiert Solidarität mit politischen und sozialen
Gefangenen, ist aktiv gegen Repression und veröffentlicht seit 2009 die
Zeitschrift
Gefangenen Info. Das Netzwerk gibt es in Berlin, Hamburg, Magdeburg und Stuttgart.
Uns
geht es um die Vermittlung der kriminalisierten Inhalte, um den Aufbau
einer geschlossenen Solidarität, sowie um die Weiterentwicklung des
Kampfes für eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung und
Unterdrückung.
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
www.political-prisoners.net