[Stuttgart] Ausstellung & Veranstaltungen: Kultur & Widerstand seit 1967 bis heute

Ausstellung: Kultur und Widerstand

Plakate- und Bilderausstellung vom 06. Februar - 21. März 2015 #

In der Ausstellung werden Plakate, Aquarelle vom Tel al- Zaatar Massaker in Palästina aus dem Jahre 1976, Acrylarbeiten zu Gentrifizierung, Abbilder von
Paolo Neri‘s Mosaiken von politischen Gefangenen, sowie Karikaturen und Pop Art ausgestellt und versteigert. Die Ausstellung findet im Rahmen des Tags der politischen Gefangenen statt.

 

# Freitag, 06. Februar, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung

 

# Samstag, 14. Februar, 19 Uhr
Vorstellung der Gefangenen-Gewerkschaft mit Sprecher und Mitgründer Oliver Rast

 

Bisher sind Inhaftierte von den bestehenden Gewerkschaften ausgeschlossen, da ihre Tätigkeit kein klassisches Arbeitsverhältnis, sondern ein
„öffentlich-rechtliches Beschäftigunsgverhältnis eigener Art“ ist. Das bedeutet nichts anderes als Zwangsarbeit und Ausbeutung in den wachsenden
gefängnisindustriellen Komplexen. Private Konzerne und staatliche Unternehmen fahren hier jährlich eine halbe Milliarde Euro Profit ein.
Gerade mal 10 Euro für acht Stunden Arbeit und Ausschluss von der Rentenversicherung sind Realität, die „Arbeitspflicht“ hebelt das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes und das Streikrecht aus.

Arbeitsrechtliche Standards bedeuten hinter Gittern nichts. Die Gefangenen-Gewerkschaft möchte das ändern. Sie hat sich im Mai 2014 gegründet
und hat mittlerweile in der JVA Tegel einen Organisierungsgrad von 20%, ist in 6 Gefängnissen präsent und bringt eine eigene Zeitung heraus.

 

Über die Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisiation (GG/BO), Repression im Knast und Möglichkeiten der Unterstützung spricht GG-Sprecher Oliver Rast.
(organisiert vom Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, zusammen mit der FAU Stuttgart)

 

# Samstag, 28. Februar, 19 Uhr
Lesung mit Anja Röhl: Die Frau meines Vaters

 

Als Tochter aus erster Ehe Klaus Rainer Röhls lernt Anja im Alter von fünf Jahren die neue Freundin und spätere Frau ihres Vaters kennen: Es ist Ulrike
Meinhof. Es entsteht eine unerwartet intensive Beziehung, die über Jahre anhält, auch als Ulrike Meinhof in Isolationshaft in Kölln Ossendorf und später in
Stammheim einsitzt. Anja Röhl besucht sie im Gefängnis, erhält von ihr Briefe, ein neuer Blickwinkel auf Ulrike Meinhof.

 

# Samstag, 21. März, 19 Uhr

Lesung von Gefangenenbriefen, Versteigerung und Abschlußparty

Wir lassen zum Abschluß der Ausstellung die Gefangenen selbst zu Wort kommen. Im Anschluss versteigern wir die restlichen Bilder und lassen den Abend bei einerSoliparty ausklingen.

Alle Termine (außer der Kundgebung vor dem Knast)
im Stadtteilzentrum Gasparitsch
Rotenbergstr. 125, 70190 Stuttgart
U9 Haltestelle Raitelsberg

 


 

Geschichte des 18. März

 

 

Der 18. März erinnert an den Aufstand der Pariser Kommune im Jahr 1871, aber auch an ihre Zerschlagung und die folgende Repression. Die Reaktion übte nach ihrem Sieg an den KommunardInnen blutige Rache. Mehr als 20.000 Männer und Frauen wurden getötet, mehr als 13.000 zu meist lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Und doch bleibt die Geschichte der Kommune im Gedächtnis der sozialistische, kommunistischen und anarchistischen Bewegung nicht in erster Linie als eine Niederlage haften, sondern sie lebt als die Geschichte eines Aufbruchs, der bis heute andauert und noch lange nicht an sein Ende gelangt ist, weiter.

1923 erklärte die Internationale Rote Hilfe (gegründet 1922) den 18.03. zum "Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen".

Nach dem Faschismus wurde der 18. März erst wieder 1996, auf Initiative von Libertad und der Roten Hilfe, zum Aktionstag für die Freiheit der politischen Gefangenen. Seither wird dieser Tag jedes Jahr mit Veranstaltungen, Demos oder anderen Aktivitäten begangen.

 


 

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

Das Netzwerk organisiert Solidarität mit politischen und sozialen Gefangenen, ist aktiv gegen Repression und veröffentlicht seit 2009 die Zeitschrift
Gefangenen Info. Das Netzwerk gibt es in Berlin, Hamburg, Magdeburg und Stuttgart.
Uns geht es um die Vermittlung der kriminalisierten Inhalte, um den Aufbau einer geschlossenen Solidarität, sowie um die Weiterentwicklung des Kampfes für eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

 


 

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

www.political-prisoners.net