Streit um Studentenball
Die Studierendenvertretung kritisiert, dass die Universität der Burschenschaft Alemannia und der Katholischen Studentenverbindung Herzynia am Samstag, 24. Januar, abends den Peterhofkeller an der Niemensstraße für einen Ball zur Verfügung stellt.
Es handle sich bei den Veranstaltern um rechtskonservative, reaktionäre und sexistische Gruppen. "Es kann nicht sein, dass Ultrakonservative wie Studentenverbindungen, die ein Geschlechterbild aus dem 18. Jahrhundert propagieren, so einfach Räume erhalten, um ihre Ideologie zu feiern", heißt es in einer Pressemitteilung des Studierendenrats. Dies sei einer wissenschaftlichen Einrichtung nicht angemessen. Verbindungen und Burschenschaften solle die Universität keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, findet die gewählte Studierendenvertretung.
Die Universität verweist in einer Stellungnahme darauf, dass die
Burschenschaft Alemannia, die den Antrag auf Nutzung des Raumes gestellt
habe, weder eine politische Partei noch eine politische oder
gewerkschaftliche Vereinigung sei. Nur diese seien von der Raumvergabe
ausgeschlossen. Es gebe keine Anhaltspunkte, die eine Ablehnung der
Veranstaltung "mit einer vertretbaren Rechtssicherheit" rechtfertigten.
Den Vorwurf, das Vergeben von Räumen an Burschenschaften grenze an eine
Positionierung der Universität zugunsten von Reaktionismus und Sexismus,
weist die Universität entschieden zurück. Gruppen könnte nicht aufgrund
von individuellen Einschätzungen einzelner Gruppen von der Raumvergabe
ausgeschlossen werden, die Vergabe folge gleichförmigen
rechtsstaatlichen Bedingungen. Allenfalls könne die Universität Räume
und Hörsäle künftig nur noch zum Zweck von Forschung, Lehre und
Weiterbildung vergeben, dann könnten jedoch alle anderen Veranstalter
die Räume auch nicht mehr nutzen, weder Hochschul- noch externe Gruppen.
"Weite Teile des universitären Lebens würden dadurch erheblich
eingeschränkt."