Leipzig. Am Montagabend sind gut 5000 Bürger über den Leipziger Innenstadtring gezogen, um für ein weltoffenes und tolerantes Leipzig zu demonstrieren. Zuvor fand in der Nikolaikirche ein Friedensgebet statt. Zu einem Dialog auf dem Vorplatz fanden sich knapp 150 Menschen ein. Unter den Besuchern waren - wie in der Vorwoche - viele Menschen aus dem Umland.
Im Rahmen der Veranstaltung sprach auch Said Ahmed Arif, der Imam der Leipziger Ahmadyyia-Gemeinde: In Leipzig gebe es eine Kultur, fremde Menschen zu unterstützen. „Legida und Pegida können die Brücken nicht einreißen, die bereits aufgebaut wurden.“ Auch ein möglicher Winterabschiebestopp kam erneut zur Sprache.
Zum eigentlichen Gebet fanden sich wesentlich mehr Personen ein. Auch in
 dieser Woche fanden nicht alle Zuhörer in der Kirche Platz. Dieses 
wurde daher auch auf den Nikolaikirchhof übertragen. An alle Teilnehmer 
wurde wieder der eindringliche Appell gerichtet: „Keine Gewalt!“ In 
diesem Zusammenhang wurden die linksradikalen Ausschreitungen aus der 
Vorwoche verurteilt.
War der Dialog vor der Kirche eher 
übersichtlich besucht, das Friedensgebet gut frequentiert, so fand die 
anschließende Demonstration auf dem Ring großen Zuspruch. „5000 
Teilnehmer“, lautete die knappe Antwort von Stadtsprecher Matthias 
Hasberg am Abend. Unter den Demonstranten befanden sich viele junge 
Menschen und Familien. Die Stimmung sei friedlich und freundlich 
gewesen, berichteten Teilnehmer.
Bei der Abschlusskundgebung auf dem Augustusplatz sprachen die 
Veranstalter von „insgesamt 7000 Teilnehmern“ über den gesamten Abend. 
Auch Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt, wandte sich an die 
Bürger: „Die Mitglieder des Balletts kommen aus 23 Ländern, der 
Gewandhauskapellmeister ist Italiener, der Vorsitzende der 
israelitischen Religionsgemeinde wurde in Russland geboren und im 
Stadion schießt Yussuf Poulsen die Tore. Das ist Leipzig.“
Wie 
Polizeisprecherin Birgit Höhn am Abend auf Anfrage von LVZ-Online sagte,
 sei der ganze Abend friedlich verlaufen. Auch die Polizei bestätigte 
die Zahl von 5000 Demonstranten auf dem Ring. Zwischen Gewandhaus und 
Oper sollen es dann nur noch 3000 Menschen gewesen sein.
n der vergangenen Woche fanden sich zum Friedensgebet in und vor der Nikolaikirche 7500 Menschen ein. Damit sollte ein deutliches Zeichen gegen die am gleichen Abend stattfindende Legida-Demonstration vor dem Zentralstadion gesetzt werden. Insgesamt demonstrierten in der Vorwoche etwa 30.000 Menschen gegen die als islamfeindlich geltende Bewegung. Legida selbst konnte etwa 4800 Teilnehmer mobilisieren.
