Nach den Ausschreitungen von Linksradikalen am Donnerstagabend sind neue Details zu den Motiven der Chaoten bekannt geworden. In einer Art Bekennerschreiben, das am Wochenende im Internet auftauchte, ist die Rede von "Sachschäden an Feinden der Freiheit". Besonders massiv nahmen die Linksautonomen, wie berichtet, das Amtsgericht in der Bernhard-Göring-Straße unter Beschuss. Erklärungsversuch am Tag danach: "Nicht nur die Personen, die nach der gestrigen Veranstaltung von den Bullen kontrolliert wurden, müssen sich eventuell bald in diesem Objekt verantworten, sondern auch Menschen, die es sich nicht leisten können, die überhöhten Preise der LVB für den Nahverkehr zu zahlen oder Menschen, die es sich nicht leisten können, Lebensmittel käuflich zu erwerben", heißt es in der Veröffentlichung. "Auch nach Aktionen gegen Nazis, ob friedlich (mit Sitzblockaden) oder militant (durch direkte Aktionen), geht von diesem symbolträchtigen Ort Repression aus."
Von Frank Döring
 Zudem griffen die Randalierer ein Friseurgeschäft an - weil einer der 
Inhaber AfD-Vorstandsmitglied Ralf Nahlob ist. Dieser berichtete am 
Wochenende, die Täter hätten während der Öffnungszeiten mit 
Pflastersteinen die Schaufensterscheiben eingeschlagen. "Beinahe wurde 
ein Mitarbeiter verletzt", so Nahlob. "Besonders besorgt äußern sich die
 beiden muslimischen Angestellten Cerkin und Kadime, sie können diesen 
Terror nicht verstehen und fühlen sich bedroht."
Vor allem aber die Polizei gehört zum Feindbild der gewaltbereiten 
Linksextremisten. Am Donnerstag waren Einsatzfahrzeuge mit 
Pflastersteinen attackiert  worden. "Bullen sind ein legitimes Ziel", 
heißt es in dem Bekennerschreiben. Sie seien "nicht zu bedauern wenn ein
 paar Steine auf drei Fahrzeuge fliegen". 
Allerdings blieben die Aussagen nicht unwidersprochen: Ein Teil der linken Szene lehnt Gewalt kategorisch ab.
