Kundgebung in Köln: Hooligans stören Erinnerung an NSU-Attentat

Etwa 50 Hooligans haben eine Kundgebung zur Erinnerung an das NSU-Attentat gestört.
Erstveröffentlicht: 
18.01.2015
Hooligans haben eine Kundgebung in der Probsteigasse zur Erinnerung an das NSU-Attentat vor 14 Jahren gestört. Während der Veranstaltung tauchten in Höhe des Gereonsklosters etwas 50 teils vermummte Personen auf. Die Polizei war schnell vor Ort.

 

Etwa 120 Menschen haben am Sonntagabend bei einer Kundgebung in der Probsteigasse an das NSU-Attentat vor 14 Jahren erinnert. „Wir möchten unsere Solidarität mit den Opfern des Anschlags zeigen, die noch heute unter den Folgen leiden“, so ein Mitglied der Antifaschistischen Koordination Köln. Am 19. Januar 2001 detonierte ein Sprengsatz in einem deutsch-iranischen Lebensmittelgeschäft; die damals 19-jährige Tochter erlitt schwerste Verletzungen.

 

Während der Kundgebung tauchten in Höhe des Gereonsklosters etwa 50 Hooligans auf, viele von ihnen vermummt und mit Handschuhen voller Quarzsand ausgestattet. Mehrere Streifenwagen waren schnell vor Ort, Beamte kesselten etwa 30 Männer ein, die anderen konnten entkommen. Die Polizisten nahmen die Personalien auf und sprachen Platzverweise aus. „Ob sie konkret auf dem Weg zu der Demo in der Probsteigasse waren, bleibt eine Vermutung“, sagte ein Polizeisprecher. Es soll sich um Hooligans handeln, die aus Essen nach Köln gekommen waren. Dort hatte die Polizei eine Demo der Gruppe „Hooligans gegen Salafisten“ verboten. Viele Hooligans waren trotz des Verbots nach Essen gekommen – etliche waren bewaffnet.