OBM Jung lehnt Gespräche mit Legida-Spitze ab

Erstveröffentlicht: 
17.01.2015

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sieht einen klaren Unterschied zwischen den Pegida-Demonstranten in Dresden und der Legida-Bewegung in Leipzig. Während Pegida breitere Bevölkerungsschichten erfasse, sieht Jung in Leipzig einen viel stärkeren nationalistischen Einfluss.

 

Etwa zwei Drittel seien bei Legida rechtsextrem orientiert. Die andere Struktur bei Legida werde auch durch deren bisherige Positionen klar, die viel schärfer formuliert seien als bei Pegida, sagte der OBM gegenüber der LVZ. Jung stellte in diesem Zusammenhang klar, dass er nicht mit den Drahtziehern reden werde - "also nicht mit denen, die nachweislich fremdenfeindlich oder rassistisch argumentieren". Gleichwohl wolle er mit denen sprechen, die unsicher sind. Er habe das Gefühl, dass Legida die Gesellschaft spalte. Wie sich diese Kluft überwinden lässt - dafür habe er keine Lösung. "Dieser Spalt hat die Tendenz sich zu vertiefen", ergänzte Alt-Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube (SPD).


Jung stellte sich persönlich deutlich gegen eine Nutzung des Rings durch Legida: "Da hört es auf." Er rechne mit breiter Gegenwehr aus der Bevölkerung. Ex-Stadtpräsident Friedrich Magirius kritisierte neben der vorgesehenen Demo-Route über den Ring auch den Missbrauch des Slogans "Wir sind das Volk!" durch Legida: "Wir alle sind Menschen, die in Versuchung stehen, Freiheit zu gebrauchen und Freiheit zu missbrauchen." bm