Diskussionsveranstaltung mit Alexander Kienzle Strafverteidiger aus Hamburg und einer der Anwält*innen der 
Familie Yozgat im NSU-Prozess in München. Am Samstag 24. Januar 2015 ab 18 Uhr im Festsaal des Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim
 Seit kurzer Zeit gibt es auch in Hessen einen Untersuchungssausschuss 
zum "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU). Hessen spielt eine 
Schlüsselrolle bei den Ermittlungen, wie es zu der beispiellosen 
Mordserie an zehn Menschen kommen konnte. In Kassel wurde am 6. April 
2006 Halit Yozgat ermordert, einer der letzten Morde in der Serie des 
NSU. Zugleich war während der Ermordung der Mitarbeiter des hessischen 
Verfassungsschutzes Andreas Temme zugegen, der bis heute über seine Rolle am Tatort abstruse Ausreden vorbringt und die Aufklärung verhindert.
 
 All diese Vorfälle verdeutlichen, dass über den NSU-Komplex bislang nur
 ein Bruchteil bekannt ist. Wir möchten mit dem Strafverteidiger 
Alexander Kienzle, der im NSU Prozess in München die Familie von Halit 
Yozgat vertritt, das Verhältnis des NSU und des Verfassungsschutzes 
sowie deren Ausdruck im NSU-Prozess diskutieren. Dabei stehen u.a. 
folgende Fragen im Raum: Welche staatlichen Strukturen haben dazu 
geführt, dass der NSU über Jahre hinweg relativ unbehelligt eine 
Mordserie planen und durchführen konnte? Welche spezifische Rolle im 
NSU-Komplex spielt Hessen? Wie sind die bisherigen Zeugenaussagen von 
Andreas Temme zu bewerten? Welchen Beitrag zur Aufklärung kann ein 
Gerichtsprozess überhaupt leisten? Wie ist die Verteidigung durch die 
Anwält*innen von Beate Zschäpe einzuschätzen? Welche Folgen sind aus der
 NSU-Mordserie zu ziehen?
 
 Veranstaltet vom arbeitskreis kritischer jurist_innen (akj), NSU-Watch Hessen und dem AStA der Universität Frankfurt am Main
 

