Meistgesuchter griechischer Terrorist gefasst

Erstveröffentlicht: 
03.01.2015

Wieder hinter Gittern: Griechischen Polizisten ist ein Schlag gegen eine linke Terrorgruppe gelungen. Sie nahmen bei Athen Christodoulos Xiros fest, einen mutmaßlichen Rädelsführer der Organisation 17. November.

 

Der 56-jährige Extremist war vor rund einem Jahr während eines Hafturlaubs untergetaucht und befand sich seitdem auf der Flucht. Nun konnte die Polizei ihn aufspüren und festsetzen, wie der staatliche Rundfunk (NERIT) berichtet. Der Mann leistete bei der Festnahme in der Küstenstadt Anavissos bei Athen demnach keinen Widerstand. Die Regierung in Athen hatte eine Belohnung von einer Million Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Festnahme führen.

 Christodoulos Xiros war 2003 von der griechischen Justiz zu sechs Mal lebenslanger Haft verurteilt worden. Weitere vier Mitglieder der linksgerichteten Terrororganisation 17. November (17N) sowie ihr Chef erhielten damals ebenfalls mehrfache lebenslange Haftstrafen. Die marxistische Untergrundorganisation hatte zwischen 1975 und 2000 in Griechenland insgesamt 23 Menschen ermordet. So verübte sie 1975 den Mordanschlag auf den Leiter des griechischen CIA-Büros, Richard Welch. Xiros gestand die Verwicklung in neun Attentate, darunter die Ermordung des US-Militärattachés William Nordeen im Jahr 1988. Die Organisation wurde 2002 offiziell aufgelöst.

Mit ihrem Namen bezog sich die Untergrundgruppe auf die Studentenrevolte vom 17. November 1973, die von der Militärjunta blutig niedergeschlagen worden war. Das brutale Vorgehen gegen die Studenten leitete den Sturz des Obristenregimes im Jahr 1974 ein.

Drohung mit "Partisanenkampf"

 In einem Manifest, das Xiros in einem Internetvideo verlas, drohte er im Januar 2014 mit weiteren Anschlägen und einem "Partisanenkampf mit der Waffe in der Hand". Xiros beschuldigte die Regierung, unter dem Druck der internationalen Gläubiger Griechenland durch die rigide Sparpolitik an den Rand des Abgrunds zu bringen.

Xiros wird verdächtigt, seit seiner Flucht erneut in Gewalttaten verwickelt gewesen zu sein. So wurde seine DNA auf einer Briefbombe entdeckt, die im Mai 2014 an eine Polizeistation verschickt worden war. Der Sprengsatz konnte jedoch rechtzeitig entschärft werden.