Leipzig. Unbekannte haben einen Anschlag auf eine Bankfiliale im Stadtteil Lindenau verübt. Nach Angaben der Polizei wurden in der Nacht zum 26. Dezember in der Niederlassung der Deutschen Bank im Westbad mehrere Scheiben, ein Bankautomat sowie eine Überwachungskamera beschädigt. Ein Bekennerschreiben auf dem Online-Portal indymedia.org stellt einen Zusammenhang zur Verhaftung von elf Anarchisten in Spanien Mitte Dezember her. „Wir solidarisieren uns mit den von staatlicher Repression betroffenen Genossinnen und haben daher in der Deutschen Bank am Lindenauer Markt Automaten demoliert und die Scheiben eingeworfen“, heißt es im Schreiben.
Zudem werden im kurzen Text auch die 
für Silvester angekündigten 50 Anschläge
 auf Leipziger Einrichtungen und Privatwohnungen begrüßt. Inwieweit es 
einen tatsächlichen Zusammenhang zwischen Tat und Ankündigung gibt, sei 
bisher aber noch unklar, so Polizeisprecher Andreas Loepki gegenüber 
LVZ-Online. „Wir nehmen die Sache sehr ernst“, so Loepki weiter. Die 
Kriminalpolizei untersuche derzeit die sicher gestellten Spuren aus der 
Bankfiliale und wolle auch die Aufzeichnungen der Videokamera auswerten.
 
Drohungen auf niederländischem Server – Polizei warnt Betroffene
Darüber
 hinaus werde weiterhin auch nach dem Urheber der Anschlagsdrohungen im 
Internet gesucht. Der Gewaltaufruf war Mitte Dezember auf einem 
Internetblog aufgetaucht, dessen Dateien auf einem Server eines 
niederländischen Internetdienstleisters liegen. In der Vergangenheit war
 das Unternehmen aus Amsterdam unter anderem in die Schlagzeilen 
geraten, weil die deutsche Generalbundesanwaltschaft dort Seiten einer 
linksradikalen Zeitschrift löschen lassen wollte – aber ohne Erfolg. 
Entsprechende
 Initiativen von Seiten der Leipziger Ermittler wollte der Sprecher 
nicht kommentieren. Die Polizei habe die 50 genannten Anschlagsziele - 
darunter Bankfilialen, Immobilienfirmen und Privatadressen von Neonazis -
 aber verstärkt im Blick. Zudem seien die Betroffenen von den Beamten 
gewarnt worden. Einen lückenlosen Schutz könne die Polizei aufgrund der 
Vielzahl der Ziele aber nicht garantieren, so Loepki weiter.
