Neumünster – Als „Bund für Deutschland“ hat sich in der Gaststätte „Titanic“ in Neumünster eine neue rechtslastige Gruppierung formiert.
In einem überregional bekannten und genutzten Treffpunkt der rechten Szene in Neumünster wird ab sofort auch Politik gemacht – ein Umstand, der bis dato bei entsprechenden Vorhaltungen eigentlich immer abgestritten wurde: Vor kurzem wurde in der Gaststätte „Titanic“ eine Organisation namens „Bund für Deutschland“ (BfD) aus der Taufe gehoben, die dort auch ihre Kontaktadresse hat. Das ist umso verständlicher, weil hinter der Gründung federführend der „Titanic“-Wirt Horst Micheel steckt, der bei den Kommunalwahlen 2013 noch für die NPD kandidierte, der Partei wiederholt seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und sich nun öffentlich von ihr distanziert.
Im Programm der neuen Gruppierung an, die sich zum einen als Wählervereinigung versteht, zum anderen formal einen Verein bildet, schimmert immer noch deutlich nationalistisches, populistisches bis hin zu rechtsextremes Gedankengut durch. Hauptthema ist die angebliche „Überfremdung“, und damit reiht sich der BfD ein in einen derzeit erkennbaren Agitations- und Propagandatrend aus dem ultrarechten Politmilieu. So hat er auch einen Unterstützerappell für die NPD-nahe „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ in München formuliert, die mit dem früheren NPD-Vize Karl Richter einen Sitz im dortigen Stadtrat innehat.
Auf Facebook schürt der BfD reihenweise flüchtlings- und fremdenfeindliche Stimmung. Als ein Fan davon hat sich unter anderem Kay Oelke aus Geesthacht geoutet, der als Kopf und kommunaler Mandatsträger der „Rechtsstaatlichen Liga“ neuerdings auch Landesvorsitzender der Deutschen Konservativen Partei ist. (bnr.de berichtete) Auch Rüdiger Kahsner mit NPD-Geschichte, der seit Jahren unter anderem die rechte Szene über seinen Druckbetrieb in Hagen bedient, outet sich als BfD-Sympathisant. Als Konterfei hat sich die neue Initiative Theodor Körner gewählt und dazu dessen Losung „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los“. (hf)