„Community Organizing und Mieter_innenmobiliserung in Berlin“ - Podiumsveranstaltung mit Robert Maruschke, Kotti und Co. und "Zwangsräumungen Verhindern
Im Mai 2012 besetzten Mieter_innen des Wohnkomplexes am südlichen Kottbusser Tor, deren Freund_innen und Unterstützer_innen den Platz vor ihren Häusern um gegen steigende Mieten und die enorm gestiegenen Nebenkosten zu protestieren. Seitdem hat die Gruppe, die als Kotti & Co. inzwischen bundesweit und international bekannt ist, über 20 (Lärm-)Demos organisiert und hat die Diskussion über Rassismus im Zusammenhang mit Gentrifizierung auch in die (etablierte Politik) getragen.
Im gleichen Jahr startete auch eine weitere Gruppe ihre Aktionen. Mit der Blockade von Hauseingängen, durch die Gerichtsvollzieher_innen daran gehindert werden sollten, die Räumungen von Wohnungen zu vollstrecken, gelang es dem Bündnis 'Zwangsräumungen Verhindern' seitdem beinahe ein Dutzend erzwungene Auszüge zu verhindern.
Beiden Gruppen haben gemeinsam, dass es ihnen gelingt ein breites Spektrum an Betroffenen von steigenden Mieten und Verdrängung anzusprechen. Besonders daran ist, dass es anders als in vergangenen, häufig von linken Gruppen dominierten Bündnissen hier Alte, prekarisierte Menschen oder Migrant_innen sind, die dort selbst für ihre Rechte kämpfen.
 Robert Maruschke, Autor und Aktivist hat  
ein Buch über Community  Organizing geschrieben – einer aus den USA  
kommenden Technik, die sich  mit der Aktivierung und Bestärkung von  
Menschen in der Nachbarschaft  beschäftigt, um sich für ihrer Rechte  
einzusetzen. In diesem  Zusammenhang untersucht er nicht nur die  
Ursprünge dieses  Organisierungskonzeptes und theoretische Debatten,  
sondern auch  praktische Anwendungsfelder bei der  
Mieter_innenmobilisierungen in  Berlin. Gemeinsam wollen wir den  
Möglichkeiten von Community Organizing  für aktuelle Kämpfe nachgehen,  
dieses aber auch als Instrument  begreifen, das eingesetzt wird, um eine
  breite Akzeptanz für staatlich  verordnete soziale Ungleichheit im 
Kiez  zu schaffen.
Im Rahmen der Veranstaktungsreihe "Wem gehört die Stadt" der Autonomen Neuköllner Antifa
15.10.2014 19.00 Uhr Tristeza, Pannierstraße 5

