Ist denn schon wieder Fasching?
 … magst du Dich fragen, wenn Du der Gestalten ansichtig wirst, die sich
 jeden Mittwoch mittags um 12 auf der Rampe der Uni Wien versammeln. Die
 mit den bunten Kapperln und Bändern mögen mit ihren 
Gesichtsverstümmelungen und der eigenwilligen Kostümierung zwar spontan 
eher Mitleid oder Amüsement hervorrufen denn Abscheu – in Wahrheit ist 
ihr Treiben aber gar nicht zum Lachen.
 
 ▼ Wer sind die?
 
 Sogenannte Verbindungsstudenten oder „Korporierte“ (Burschen-, 
Landsmann-, Sängerschaften, Corpsstudenten, akademische Turner), und 
zwar von der deutschnational-schlagenden Sorte. In Kurzform: Rechte und 
rechtsextreme Schmissfressen.
 
 ▼ Was denken sie?
 
 Dass 
für Frauen („iiiieh!“), Schwule („wuäääh!“), Zivildiener 
(„Warmduscher“), Juden (ehschowissn) und alle anderen, die nicht 
„deutsche Volksgenossen“ reinsten Wassers und „mannhaften Betragens“ 
sind, kein Platz bei ihnen ist; dass Österreich, Alto Adige/Südtirol, 
Teile Polens und Tschechiens, Litauens und Russlands noch heute 
„deutsche Länder“ seien; dass die „deutsche Identität“ dieser Länder 
gewahrt bzw. wiederhergestellt werden müsse; dass „Ausländer“ die 
„biologische Substanz“ des „deutschen Volkes“ aushölen; dass die ÖVP ein
 noch viel zu modernes Frauenbild vertrete; dass Ertragenkönnen der 
wichtigste Maßstab für Männlichkeit sei; dass sich gegenseitig das 
Gesicht zerschlitzen den Charakter formt; dass eine gesellschaftliche 
Elite (sie selbst) wichtig sei; usw.
 
 ▼ Was tun sie?
 
 
Erstmal: wirklich – viel! - saufen; einander in ritualisierter Form die 
Wangen (und oft mehr) zersäbeln; sich in strenge Hierarchien einpassen 
und entlang dieser einander solange demütigen, bis keiner mehr Autorität
 in Frage stellt; sich gleichzeitig als rebellische „Querdenker“ und 
„Freiheits-“ Fanatiker inszenieren; immer wieder Neonazis Zuflucht 
bieten oder gleich selber welche sein; Kriegsverbrechern und Mörder von 
Juden und Jüdinnen als ihre „Bundesbrüder“, „Alte Herren“ und 
„gefallenen Helden“ gedenken; exklusive männliche Herrschaft an den Unis
 in schweißig-bierdunstigem Kreis fortleben lassen; gegen das 
„zersetzende“ Denken der „68er“, der „Feministinnen“, der „politisch 
Korrekten“ und „Gesinnungsterroristen“ wettern; sich dabei unendlich 
leid tun – und sich jeden Mittwoch um 12 hier auf der Unirampe treffen.
 
 ▼ Was tun wir?
 
 Ihnen bei jeder Gelegenheit zeigen, dass ihr rechtsextremes bis 
neonazistisches, frauenfeindliches und antifeministisches, 
antisemitisches und rassistisches, homophobes und männerbündisches, 
revanchistisches und revisionistisches Denken und Treiben weder an der 
Uni noch sonst wo geduldet werden. Neben dem WKR-Ball (seit 2012 
Akademikerball) und dem Totengedenken am 8. Mai, wollen wir den Burschis
 auch noch diesen wöchentlichen öffentlichen Auftritt so richtig 
vermiesen. Wenn das Rektorat der Uni Wien untätig bleibt und diese 
Braunen Brüder nicht vom Uni-Gelände vertreibt, müssen wir das als 
Antifaschist_innen wohl selber tun!
 
 Keine Burschenschafter auf der Unirampe und nirgendwo!
 
 ▶ JEDEN MITTWOCH AB 11 auf der UNIRAMPE ◀

