Freitag, den 10. Oktober 2014, ab 19.00 Uhr, Gastätte
      Walhalla,
    (Großer Saal) Augartenstr. 27, Karlsruhe - Südstadt
    Veranstaltung 
    mit Dr. Winfried Wolf
    (Dr. Winfried Wolf ist Chefredakteur der Wirtschaftszeitung
    lunapark21
    und Mitherausgeber der Zeitung gegen den Krieg)
    Veranstaltet von Blockupy Karlsruhe, AKI Karlsruhe und IL
    Karlsruhe, attac Karlsruhe und ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald
    Kontakt: blockupy-karlsruhe@riseup.net
    x   Ende September 2014  hat sich die EU Kommission mit Kanada auf
    ein umfangreiches Freihandels- und Investitionsschutzabkommen CETA
    geeinigt. Kennzeichnenderweise wird die Öffentlichkeit und auch das
    EU -Parlament erst jetzt im Nachhinein über den Inhalt des Abkommens
    informiert.
    Eigentlich sollte das mit Vertretern der Konzernlobbyisten
    ausgehandelte Geheim-Abkommen bereits im Mai 2014 verabschiedet
    werden. Nach dem die Geheimpläne teilweise öffentlich bekannt wurden
    
    wartete man vorsorglich erst mal ab, bis die Wahlen zum EU-Parlament
    vorbei waren....
    Da sich in vielen Ländern Widerstand gegen dieses Abkommen regt, ist
    die EU Kommission nun der Auffassung, dass es nicht notwendig sei,
    dies Abkommen, dass einen weitreichenden Abbau von Befugnissen der
    nationalen Parlament mit sich bringt, von diesen Parlamenten
    absegnen zu lassen,  wohl wissend, dass dieser Freibrief für die
    Konzerne in etlichen Parlamenten keine Mehrheit finden wird.
    
    x   Zurzeit verhandeln die USA und die EU ebenfalls in
    Geheimverhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen
    (TTIP), das 2015 in Kraft treten soll. Es würde rund 800 Millionen
    Menschen betreffen und wäre damit eine der größten Freihandelszonen
    der Welt.
    Kennzeichnenderweise werden die vertraglichen Regelungen nicht nur
    den betroffenen Bevölkerungen sondern auch den Parlamenten
    vorenthalten - dies lässt nichts Gutes ahnen!
    Wenn wir dies nicht verhindern wird es nicht lange dauern, bis die
    Internationalen Konzerne bei dem neu geschaffenen Schiedsgericht,
    den Abbau von sozialen und ökologischen Standards gegen die
    Kommunen, Regionalregierungen und einzelne Staaten durchsetzen.
    Kern des Abkommens ist de facto die Etablierung eines
    "Supermenschenrechtes" auf Handelsliberalisierung und ungehemmte
    private Wirtschafts-  und Investitionstätigkeit. Dieses für die
    Internationalen Konzerne geschaffene "Menschenrecht" geht dann
    anderen elementaren Menschenrechten vor, und darf nicht durch
    Verbesserung von
    sozialen und ökologischen Standard behindert werden. Ansonsten
    drohen Schadensersatzklagen von internationalen Konzernen in
    Millionen- oder Milliardenhöhe vor dem aus 3 Rechtsanwälten
    bestehenden Schiedsgericht gegen einzelne Kommunen, Regionen oder
    Staaten.
    Kennzeichnender weise ist der Vertragstext streng geheim.
    Noch nicht einmal den gewählten Abgeordneten und zuständigen
    Ministerien liegt der Entwurf vor! Offensichtlich soll das Ausmaß
    des Schreckens für die Bevölkerung nicht vor der Verabschiedung des
    Abkommens bekannt werden um Gegenwehr zu verhindern!
    
    Das kommt uns alles sehr bekannt vor:
    Bereits 1995 gab es Geheimverhandlungen der in der OECD
    zusammengeschlossenen 29 reichsten Industrieländer über ein
    "Multilaterales Abkommen über Investitionen" (MAI), das dem Schutz
    von Auslandsinvestitionen dienen sollte. Nachdem dies 1997, dh. erst
    2(!) Jahre später zufällig anlässlich der 85. Jahrestagung der
    Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) 1997 bekannt wurde, konnte
    das Abkommen durch weltweiten Widerstand verhindert werden.
    15 Jahre später planen die Internationalen Konzerne und ihre
    Regierungen nun noch schrecklichere Abkommen, das
    Freihandelsabkommen TTIP zwischen der USA und der EU, das 800
    Millionen Menschen betreffen würde.
    
    Was da auf uns zu kommt lässt sich erahnen, wenn wir uns das
    Freihandelsabkommen NAFTA zwischen USA, Kanada und Mexiko anschauen.
    
    Bereits jetzt existieren - weitgehend unbeachtet von der
    Öffentlichkeit - eine VIelzahl von Freihandelsabkommen, die
    ebenfalls idR im Geheimen verhandelt und abgeschlossen wurden - 
    die gravierenden Auswirkungen für die Bevölkerungen sind dabei den
    wenigsten bekannt.
    
    "Das Ziel des Freihandelsabkommens ist es, die ungehemmte
    Spekulation, die Plünderung der Natur und der Menschen im Interesse
    der Multis sicherzustellen. Es muss mit allen Mitteln verhindert
    werden!
    Keine Regierung hat das Recht, grundlegende Rechte der BürgerInnen
    und die Kontrolle über ihr Leben und ihre Umwelt den Konzernen
    auszuhändigen!"  - schrieben wir 1998 - daran hat sich 2014 nichts
    geändert!
    
    UND JETZT DIE GUTE NACHRICHT: Vor 15 Jahren haben wir das
    MAI-Abkommen verhindert.
    HEUTE können wir das CETA, TTIP und Co verhindern - wenn Ihr alle
    mitmacht!

