REGION
 ROTTWEIL, 24. September (gg) -  Sie stehen „gegen Masseneinwanderung 
und Islamisierung“ und „gegen die vielfältigen Bedrohungen ein, denen 
unsere Identität heute ausgesetzt ist“. Sie sind damit wenigstens als 
reaktionär einzuordnen, manche sehen sie als rechtsextrem. Sie selbst 
empfinden sich eher "als ganz normale junge Menschen." Jetzt will die 
"Identitäre Bewegung" Rottweil ein Fest feiern. Damit zieht sie  den 
Zorn der Linken auf sich, das Interesse der Polizei außerdem. 
	
				
	
               
              	
				
				
				
           
                  
                 
                               
                  
                
						Ja, wir 
planen am kommenden Samstag ein Herbstfest. Es wird nur ein Fest 
bleiben. Allerdings kann ich Ihnen den Ort aus Sicherheitsgründen nicht 
verraten. Zu hoch ist das Risiko von Angreifern aus dem linken Lager." 
So antwortet ein Vertreter der Identitären Bewegung Rottweil auf die 
Anfrage der NRWZ. Seinen Namen will er  ebenfalls nicht nennen.
Tatsächlich steht ihm und den Seinen Ärger ins Haus, wenn die Linken vor
 Ort spitzkriegen, wo sich die Identitären am Samstag versammeln wollen.
 "Die Antifaschistische Aktion Villingen-Schwenningen ruft dazu auf, das
 Fest der Faschisten zu verhindern", heißt es in einer in der Nacht zu 
Mittwoch versandten Presseerklärung einer nachnamenlosen Lisa, wohl 
einer Sprecherin dieser linken Gruppe.
Diese Lisa ruft dazu auf, "das Fest der Faschisten zu verhindern", und 
beendet diesen Appell mit einem Ausrufezeichen. Sie denkt: 
"Schlussendlich verbirgt sich hinter dem Deckmantel der Identität jedoch
 die selben reaktionären und faschistischen Denkmuster wie bei der NPD 
oder Freien Kameradschaften."
Lisa glaubt; "Die Identitären sind in Deutschland eine recht neue 
Erscheinung aus dem zersplitterten faschistischen Lager. Sie legen 
großen Wert auf ein modernes, poppiges und subversives Auftreten und 
grenzen sich dabei, zumindest nach außen, von anderen Gruppen und 
Parteien der extremen Rechten ab. Nationalismus und Rassismus ersetzen 
sie durch den Begriff der Identität, sie rufen nicht zur Verteidigung 
der eigenen Nation oder dem schützen der eigenen Rasse und des Volkes 
vor Überfremdung auf, sondern führen stattdessen eine angeblich deutsche
 und europäische Identität auf."
Dem setzen die Identitären entgegen: "Wir lehnen jeden chauvinistischen 
Rassismus oder Nationalismus, der andere Kulturen abwertet, strikt ab." 
Und: "Rassisten haben bei uns keinen Platz!"
Gegenüber der NRWZ sagt ein Vertreter der den Ortsgruppen übergeordneten
 IB-Leitung: "Wir sind ganz normale junge Menschen. Wir tragen 
H&M-Klamotten. Hier gibt es keinen mit Springerstiefeln." Auch ihm 
kommt diese Formulierung von der "ethnokulturellen Identität" oft und 
leicht über die Lippen, die zu schützen, sehen sie eben als ihre Aufgabe
 an. Das allerdings immer auf dem Boden des Gesetzes. Sie planten keine 
Straftaten.
Das sehen andere anders. So meldeten Medien 2013, dass das Landesamt für
 Verfassungsschutz Bremen Personen aus der rechtsextremen Szene unter 
der Ortsgruppe der Bremer Identitären Bewegung identifiziert habe. 
Vorwürfe, eine Tarnorganisation beziehungsweise eine Ausweichplattform 
aufgrund eines möglichen Parteiverbots der NPD zu sein, werden von den 
Identitären allerdings ebenfalls regelmäßig zurück gewiesen.
Nun wollen sie halt ein Sommerfest feiern, ein ganz nomales, mit 
Getränken und Musik aus der Konserve, mit Redebeiträgen und einem 
Lagerfeuer. Und der Möglichkeit zum Zelten. Die lokalen IB-Gruppen - sie
 denken mehr so in Deutschen Stämmen und Mundarten - aus Baden, Franken,
 Bayern, Hessen und aus der Schweiz, Österreich und Frankreich sind 
eingeladen, denn IB ist eine internationale Jugendbewegung.
	
				
	
               
              	
				
				
				
           
                  
                 
                               
                  
                
						Ja, wir 
planen am kommenden Samstag ein Herbstfest. Es wird nur ein Fest 
bleiben. Allerdings kann ich Ihnen den Ort aus Sicherheitsgründen nicht 
verraten. Zu hoch ist das Risiko von Angreifern aus dem linken Lager." 
So antwortet ein Vertreter der Identitären Bewegung Rottweil auf die 
Anfrage der NRWZ. Seinen Namen will er  ebenfalls nicht nennen.
Tatsächlich steht ihm und den Seinen Ärger ins Haus, wenn die Linken vor
 Ort spitzkriegen, wo sich die Identitären am Samstag versammeln wollen.
 "Die Antifaschistische Aktion Villingen-Schwenningen ruft dazu auf, das
 Fest der Faschisten zu verhindern", heißt es in einer in der Nacht zu 
Mittwoch versandten Presseerklärung einer nachnamenlosen Lisa, wohl 
einer Sprecherin dieser linken Gruppe.
Diese Lisa ruft dazu auf, "das Fest der Faschisten zu verhindern", und 
beendet diesen Appell mit einem Ausrufezeichen. Sie denkt: 
"Schlussendlich verbirgt sich hinter dem Deckmantel der Identität jedoch
 die selben reaktionären und faschistischen Denkmuster wie bei der NPD 
oder Freien Kameradschaften."
Lisa glaubt; "Die Identitären sind in Deutschland eine recht neue 
Erscheinung aus dem zersplitterten faschistischen Lager. Sie legen 
großen Wert auf ein modernes, poppiges und subversives Auftreten und 
grenzen sich dabei, zumindest nach außen, von anderen Gruppen und 
Parteien der extremen Rechten ab. Nationalismus und Rassismus ersetzen 
sie durch den Begriff der Identität, sie rufen nicht zur Verteidigung 
der eigenen Nation oder dem schützen der eigenen Rasse und des Volkes 
vor Überfremdung auf, sondern führen stattdessen eine angeblich deutsche
 und europäische Identität auf."
Dem setzen die Identitären entgegen: "Wir lehnen jeden chauvinistischen 
Rassismus oder Nationalismus, der andere Kulturen abwertet, strikt ab." 
Und: "Rassisten haben bei uns keinen Platz!"
Gegenüber der NRWZ sagt ein Vertreter der den Ortsgruppen übergeordneten
 IB-Leitung: "Wir sind ganz normale junge Menschen. Wir tragen 
H&M-Klamotten. Hier gibt es keinen mit Springerstiefeln." Auch ihm 
kommt diese Formulierung von der "ethnokulturellen Identität" oft und 
leicht über die Lippen, die zu schützen, sehen sie eben als ihre Aufgabe
 an. Das allerdings immer auf dem Boden des Gesetzes. Sie planten keine 
Straftaten.
Das sehen andere anders. So meldeten Medien 2013, dass das Landesamt für
 Verfassungsschutz Bremen Personen aus der rechtsextremen Szene unter 
der Ortsgruppe der Bremer Identitären Bewegung identifiziert habe. 
Vorwürfe, eine Tarnorganisation beziehungsweise eine Ausweichplattform 
aufgrund eines möglichen Parteiverbots der NPD zu sein, werden von den 
Identitären allerdings ebenfalls regelmäßig zurück gewiesen.
Nun wollen sie halt ein Sommerfest feiern, ein ganz nomales, mit 
Getränken und Musik aus der Konserve, mit Redebeiträgen und einem 
Lagerfeuer. Und der Möglichkeit zum Zelten. Die lokalen IB-Gruppen - sie
 denken mehr so in Deutschen Stämmen und Mundarten - aus Baden, Franken,
 Bayern, Hessen und aus der Schweiz, Österreich und Frankreich sind 
eingeladen, denn IB ist eine internationale Jugendbewegung.
Wie groß die Gruppe hier vor Ort ist – die Identitären sind an sich 
mehrere lose verbundene Gruppierungen – ist unklar. Auf Facebook haben 
sie seit April gerade mal elf Fans gefunden, einer davon ist von der 
NRWZ und will auf diese Art auf dem Laufenden über von der Gruppe 
geplante Aktionen bleiben. Ihr Sitz ist offenbar Rottweil selbst, die 
Gruppe bezeichnet sich als "IB-Rottweil." Bundesweit gibt es etwa 200 
Aktivisten der IB, bestätigt man der NRWZ auf Anfrage.
Das Festprogramm ist auch im Fluss. Angekündigt war - neben "sportlichen
 Spielen und einer gemeinsamen Diskussionsrunde" ein Redebeitrag des 
Autors Markus Willinger, ein junger Anhänger der Neuen Rechten. Der hat 
abgesagt, wird nicht erscheinen. Warum, war nicht zu erfahren.
Wo das Fest nun stattfinden wird: unklar. Und ein
 Geheimnis. Nachdem die Linke für Rottweil mobil macht, disponierten die
 IB-Leute um. Sie wollen sich am kommenden Samstag nun im Kreis 
Freudenstadt treffen, "das macht die aktuelle Sicherheitslage 
notwendig", so ein IB-Sprecher gegenüber der NRWZ. Sie hätten nichts zu 
verstecken, befürchteten allerdings Ausschreitungen ihrer Gegner - jener
 Antifaschistischen Aktion Villingen-Schwenningen, die übrigens 
gemeinsam mit den regionalen Vertretern der Partei Die Linken und mit 
dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) auftritt.
Die Polizei vor Ort zeigt sich informiert. Auf Nachfrage der NRWZ gibt 
sich Polizeisprecherin Bärbel Schatz allerdings allgemein bis 
zugeknöpft: "Sollte es im Zusammenhang mit diesen Veranstaltungen zu 
Störungen oder Straftaten kommen, werden die Polizeibeamten des 
Polizeipräsidiums Tuttlingen alle notwendigen und erforderlichen 
Maßnahmen treffen." Immerhin ist der Polizei und der Stadt Rottweil 
bekannt, wo die Linke aufzutreten gedenkt - was diese der Presse 
irgendwie auch nicht sagen will: Am Samstag ab 11 Uhr wird es einen 
Informationsstand zu den IB-Aktivitäten am Rottweiler Kapellenturm 
geben. Möglicherweise weit weg von der anzugreifenden Party der IB. Was 
denen dort nur Recht ist: "Wenn die Linken 50 Kilometer fahren müssen, 
um uns zu finden, ist das völlig ok.
Wie groß die Gruppe hier vor Ort ist – die Identitären sind an sich 
mehrere lose verbundene Gruppierungen – ist unklar. Auf Facebook haben 
sie seit April gerade mal elf Fans gefunden, einer davon ist von der 
NRWZ und will auf diese Art auf dem Laufenden über von der Gruppe 
geplante Aktionen bleiben. Ihr Sitz ist offenbar Rottweil selbst, die 
Gruppe bezeichnet sich als "IB-Rottweil." Bundesweit gibt es etwa 200 
Aktivisten der IB, bestätigt man der NRWZ auf Anfrage.
Das Festprogramm ist auch im Fluss. Angekündigt war - neben "sportlichen
 Spielen und einer gemeinsamen Diskussionsrunde" ein Redebeitrag des 
Autors Markus Willinger, ein junger Anhänger der Neuen Rechten. Der hat 
abgesagt, wird nicht erscheinen. Warum, war nicht zu erfahren.
Wo das Fest nun stattfinden wird: unklar. Und ein
 Geheimnis. Nachdem die Linke für Rottweil mobil macht, disponierten die
 IB-Leute um. Sie wollen sich am kommenden Samstag nun im Kreis 
Freudenstadt treffen, "das macht die aktuelle Sicherheitslage 
notwendig", so ein IB-Sprecher gegenüber der NRWZ. Sie hätten nichts zu 
verstecken, befürchteten allerdings Ausschreitungen ihrer Gegner - jener
 Antifaschistischen Aktion Villingen-Schwenningen, die übrigens 
gemeinsam mit den regionalen Vertretern der Partei Die Linken und mit 
dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) auftritt.
Die Polizei vor Ort zeigt sich informiert. Auf Nachfrage der NRWZ gibt 
sich Polizeisprecherin Bärbel Schatz allerdings allgemein bis 
zugeknöpft: "Sollte es im Zusammenhang mit diesen Veranstaltungen zu 
Störungen oder Straftaten kommen, werden die Polizeibeamten des 
Polizeipräsidiums Tuttlingen alle notwendigen und erforderlichen 
Maßnahmen treffen." Immerhin ist der Polizei und der Stadt Rottweil 
bekannt, wo die Linke aufzutreten gedenkt - was diese der Presse 
irgendwie auch nicht sagen will: Am Samstag ab 11 Uhr wird es einen 
Informationsstand zu den IB-Aktivitäten am Rottweiler Kapellenturm 
geben. Möglicherweise weit weg von der anzugreifenden Party der IB. Was 
denen dort nur Recht ist: "Wenn die Linken 50 Kilometer fahren müssen, 
um uns zu finden, ist das völlig ok.
