Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregime/Bund der Antifaschisten, ver.di Jugend Oberpfalz und SJD-Die Falken, Bezirk Niederbayern/Oberpfalz laden herzlich zu folgender Veranstaltung ein: Über das ungesühnte SS-Massaker in Sant' Anna di Stazzema in Italien verurteilt - in Deutschland verjährt
 
Referent: Hermann G. Abmayr, Journalist und Filmemacher aus Stuttgard
 
Im Morgengrauen des 12. August 1944 dringen mehrere Kompanien der 16.
 Panzergrenadierdivision „Reichsführer SS“ aus vier Richtungen in das 
Bergdorf  Sant’Anna di Stazzema in der Toskana ein. Als sie nach wenigen
 Stunden den Ort verlassen, liegen 400 Menschen tot auf dem Boden oder 
in den Trümmern ihrer Häuser – durchsiebt von Maschinengewehrsalven, 
verstümmelt, verbrannt. Frauen, alte Männer und über hundert Kinder; das
 jüngste war 20 Tage alt.
 
„Es
 verletzt unser Empfinden für Gerechtigkeit tief, wenn Täter nicht 
überführt werden können, wenn Täter nicht bestraft werden können, weil 
die Instrumente des Rechtsstaates das nicht zulassen“, sagte Bundespräsident Gauck, als er am 24. März 2013 Sant’Anna di Stazzema besuchte.
Welch
 Heuchelei, sagen wir!! Nun, dass Täter nicht überführt
 werden
 können, ist nicht richtig. Sie sind überführt, sie haben
 Namen, Vornamen, Adressen und sind rechtskräftig verurteilt. Nur wird 
weder die von italienischen Gerichten angesetzte Strafe in Deutschland 
angewandt, noch dem Auslieferungsantrag Italiens nachgekommen. 
Jahrzehntelang lebten die SS-Mörder unbehelligt in Westdeutschland. 
Auch heute noch. Manche gaben Interviews, berichteten von dem Massaker und ihrer Rolle. 
Erst Ende 2002 nimmt die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Verfahren 
gegen 17 Beschuldigte auf. 2004 und 2005 klagt die italienische Justiz an. Das Gericht in La 
Spezia verurteilt zehn der beteiligten SS-Männer wegen hundertfachen 
Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. In Abwesenheit. 
Deutschland lieferte die Mörder nicht aus. 2012 stellte Oberstaatsanwalt Bernhard Häußler in Stuttgart nach zehn
 Ermittlungsjahren das Verfahren gegen die SS-Mörder ein. Verjährt – das
 Massaker wäre „spontan“ vor Ort „passiert“.
Gewerkschaftshaus in Regensburg (Richard - Wagner - Str.2, 93055 Regensburg)