Er erlag den Kopfverletzungen - Vorwürfe gegen die Verbindung
hö. Der Student, der am frühen Sonntagmorgen aus einem Fenster eines Studentenverbindungshauses fiel, ist tot. Das teilten gestern Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Wie bereits am Montag berichtet, war der stark alkoholisierte 24-Jährige gegen 1.30 Uhr aus dem zweiten Stock gestürzt, er durchschlug ein Glasdach und blieb auf dem Terrassenboden bewusstlos liegen. Mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen kam er in eine Klinik, wo er am Dienstag starb. Nach Angaben eines Polizeisprechers lag kein Fremdverschulden vor, weswegen die Polizei auch nicht weiter ermitteln wird. Wie es konkret zu dem Unglück kam, bleibt weiter offen. Möglicherweise verlor der Student das Gleichgewicht.
Wie die RNZ erfuhr, handelte es sich bei dem jungen Mann um einen Hamburger, der einer befreundeten Verbindung angehörte und in Heidelberg die Zaringia besuchte. Er nahm offenbar am späten Nachmittag an einer Bootsfahrt der "Zähringer" teil, die in eine Party im Verbindungshaus mündete. Der Betrunkene wurde dann in einem Zimmer in der zweiten Etage abgelegt.
Unterdessen erhebt die Mutter eines Zaringia-Mitglieds schwere Vorwürfe gegen die Verbindung: "Die allgegenwärtige Sauferei dort ist nicht nur widerlich, sondern auch gesundheitsgefährdend." Alle Versuche, das Treiben wenigstens einzudämmen, hätten nicht gefruchtet: "Die Alten Herren greifen nicht durch." Sie berichtet davon, dass die Zimmer der Betrunkenen sogar abgeschlossen würden, damit die nicht mehr zur Party kommen können. Daher würden viele eben aus dem Fenster klettern, um weiterzufeiern: "Das ist mehrmals passiert." Allerdings war das bei dem Studenten, der so schwer stürzte, anders: Die Türen waren offenbar nicht verriegelt, sondern ausgehängt.
Laut Aussagen der Mutter sollen die Feten in dieser Verbindung berüchtigt sein. Als sie ihren Sohn nach einer Party-Nacht besuchen wollte, fand sie "unhaltbare Zustände" vor: "Es ist so widerlich, ich will, dass mein Sohn da herausgeht." Der wird nach dem Unfall seine Konsequenzen ziehen: "Ich hoffe, dass das die Leute endlich wach rüttelt." Die Zaringia, eine 1880 gegründete schlagende und farbentragende Verbindung, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Rhein Neckar Zeitung, 27.07.2014,
http://www.rnz.de//heidelberg/00_20140627060000_110705037-Die-Studentenv...
Die Studentenverbindung Zaringia schweigt sich zum Todessturz aus
Maulkorb für ihre Mitglieder? - Unsensible Partyfotos im Internet
hö. Die Studentenverbindung Zaringia drängt es nach dem Todessturz nicht
 gerade in die Öffentlichkeit: Mehrere Anfragen der RNZ blieben 
unbeantwortet - vor allem danach, wie es kommen konnte, dass der 
24-jährige betrunkene Hamburger, ein Freund der "Zähringer", am frühen 
Sonntagmorgen aus dem zweiten Stock fallen konnte. Der junge Mann hatte 
dabei ein Glasdach durchschlagen und sich beim Aufprall auf dem 
Terrassenboden einen Schädelbruch zugezogen, an dessen Folgen er am 
Dienstag starb.
Weder auf der Facebook-Seite noch beim Internet-Auftritt der "Zähringer"
 findet sich ein Hinweis auf den Tod oder Worte des Bedauerns. 
Stattdessen gibt es alle möglichen Bilder von der sogenannten 
Riverboat-Party, die dem Sturz vorausging. An ihr hat auch der später 
verunglückte Hamburger teilgenommen - und möglicherweise ist er auch auf
 den Fotos zu sehen. Nach der Bootsfahrt auf dem Neckar ging er 
volltrunken offenbar allein nach Hause. Zwei Stunden später soll er dann
 von heimkehrenden Verbindungsstudenten gefunden worden sein.
Die Mutter eines Zaringia-Mitglieds berichtete der RNZ, dass den 
Verbindungsstudenten verboten wurde, mit jemandem über den Vorfall zu 
reden: "Da wurde regelrecht ein Maulkorb verhängt." Die Stimmung unter 
den Bewohnern sei nach dem Unfall sehr gedrückt, "das ist für alle sehr 
schlimm". Außerdem mussten alle seitdem woanders untergebracht werden: 
"Keiner darf das Haus betreten", so die Mutter eines "Zähringers", der 
allerdings nach dem Vorfall die Verbindung verlassen will. Auf Nachfrage
 konnte aber ein Polizeisprecher diese Behauptung nicht bestätigen. 
Zumindest sei es nicht so, dass die Polizei von sich aus das Haus 
gesperrt haben soll. Die genauen Umstände des Sturzes bleiben unklar: 
Während die Polizei davon ausgeht, dass der Student das Gleichgewicht 
verlor, weil das Fenster recht tief zum Boden reichte, verneint das die 
Mutter: "Das kann nicht sein, das sind ganz normale Fenster."
Abermals erneuerte sie gestern ihre grundsätzliche Kritik an den 
Zuständen bei den "Zähringern" - vor allem, was die "Sauforgien" angeht:
 "Jetzt müsste doch mal jemand dort wach werden und eingreifen - nach 
einem so sinnlosen Tod."

