Liebe Ver_rückte*, Depressive*, Gestörte*, Stimmenhörende*, Traumatisierte* und Wahnsinnige*, auf der Suche nach Textfragmenten, die wir auf der Disability + Mad Pride Parade streuen können, bitten wir euch um Hilfe. 
 
Wir brauchen
kurze Selbstverständniserklärungen (,,Wir sind das, was sie nicht wissen."),
schwierige Fragen (,,Nachdem ich dir all meine Geheimnisse nicht verraten habe, hast du da immer noch genug Zeit für die Medien?"),
wunderliche Zitate (,,Mir eine Sprache eingetrichtert zu haben, von der sie sich einbilden, dass ich mich ihrer nie bedienen könnte, ohne mich zu ihrer Sippschaft zu bekennen, ein feiner Trick."),
Prä- und Postsubjektiviertes (,,Entscheiden? Entpenissen? Enten verjagen!"),
politische Forderungen (,,Stoppt die Zwangseinweisungen!" ,,Für ein Ende der Gewalt!")
und was immer euch einfällt.
Am 12.7. wirbeln wir alles durch einander durch den Wind, durch die Luft.
Überflutet uns!
 
Text könnt ihr hier direkt in der Kommentarspalte posten oder an diese Adresse mailen: mad_lip@gmx.de
 
Disability + Mad Pride Parade?
Disability + Mad Pride Parade!
 
Wir bleiben lauter als die Norm! 
 
Die „Behindert und verrückt feiern Pride Parade Berlin“ geht in die zweite Runde.
12. Juli, Hermannplatz, 15.00 Uhr 
„Barrieren ins Museum! Schubladen zu Sägemehl! Diagnosen zu Seifenblasen!“ - so lautet 
der Titel des Aufrufs zur 2. „behindert und verrückt feiern Pride Parade Berlin“ am 12. Juli. 
Auch in diesem Jahr wird es zwischen Hermannplatz und Kottbusser Tor zu fantasievollen, 
glitzernden und lustvollen Behinderungen kommen. Feiernde und tanzende Menschen, mit 
Behinderungen und ohne, mit Gehhilfen und Rollis, sehbehinderte und taube Menschen, 
Menschen mit Lernschwierigkeiten, Verrückte und ganz alltäglich Normalgestörte werden 
Kreuzberg und Neukölln verstören. 
„Seit Jahrhunderten wird Behinderung, Krankheit und Verrücktheit schamvoll versteckt 
und normiert – obwohl das alles zum Leben dazu gehört“, so die Organisator_innen. „Wir 
wollen dem Zwang zur Norm laut entgegentreten und uns mit unseren 
Körpern und Verrücktheiten so zeigen, wie wir sind“. 
Ein breites Bündnis aus Berliner behindertenpolitischen, psychiatriekritischen und 
feministischen Gruppen ruft auch in diesem Jahr zur Pride Parade auf, darunter der 
Arbeitskreis mit_ohne Behinderung AK_moB, der Arbeitskreis Psychiatriekritik der 
Naturfreundejugend Berlin, das GENethische Netzwerk, die Berliner Arbeitsgemeinschaft 
selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen ASL e.V., Mondkalb – Zeitschrift für das 
Organisierte Gebrechen und die Kritischen Feministinnen. 
Die erste behindert und verrückt feiern Pride Parade hatte im vergangenen Jahr bereits 
über 1000 Menschen zum Hermannplatz gezogen. Für dieses Jahr erwarten die 
Veranstalter_innen noch mehr Teilnehmer_innen. 
Los geht der Umzug am Hermannplatz mit einer Kundgebung. Der Zug tanzt auf dem 
Kottbusser Damm und der Skalitzer Straße, mit Zwischenstopps und kurzen 
Redebeiträgen. Am Südblock beim Kottbusser Tor wird bei Konzerten von Künstlerinnen 
mit Behinderungen und Psychiatrieerfahrungen weiter gefeiert. 
International gibt es viele Vorbilder für die Feierdemo behinderter und verrückter 
Menschen. Allen voran die Chicagoer „Disability Pride Parade“, die in diesem Jahr zum 11. 
Mal stattfinden wird, sowie die seit 1993 stattfindende Torontoer „Mad Pride“. Angelehnt 
sind die Paraden und Events an queere und lesbisch-schwule Pride Paraden. 
Mehr Informationen: 
www.facebook.com/PrideParadeBerlin