Auch dieses Jahr findet in Coburg am Pfingstwochenende der sog. "Pfingstkongress" des Coburger Convents (CC) in Coburg statt. Wie jedes Jahr gab und gibt es auch Proteste dagegen, die Arbeit der Bullen an diesem Wochenende wollen wir hier aber noch einmal näher thematisieren.
Die Bullen zeigen sich an diesem Wochenende wieder von ihrer besten Seite. So wurde bereits seit Freitag die Innenstadt als Gefahrengebiet deklariert, was sowohl willkürliche Kontrollen als auch Platzverweise nach sich zog. Allerdings können wir eine Zunahme an Bullenübergriffen, an Aggressivität bei ihren sog. „Maßnahmen“ und körperlicher Gewalt verzeichnen.
So wurden Freitagnacht mehrere Genoss*innen nach einem Übergriff eines Burschis mit Schlägen, Würgen und sexistischen Beleidigungen am Marktplatz von den Pigs festgehalten. Mit den Worten „Das sind die Linken, also die Bösen“ war auch schon zu Beginn des Wochenendes klar, wer das auserkorene Feindbild bayerischer Bullen darstellen soll.
Zum Abschluss gab es für alle Genoss*innen auf dem Markt einen 
Platzverweis für die gesamte Innenstadt, die angreifenden 
Burschis durften hingegen ohne Auflagen weiterhin dort saufen 
und pöbeln.
Am Samstag kam es nach einer friedlichen Demonstration zu 
mehreren Übergriffen und Festnahmen durch die berühmt,  
berüchtigt, bayerische Prügelgarde, namentlich USK. Diese 
wurden von bekannten aggressiven Staatsschutz-Bullen im 
Vorfeld schon koordiniert. Festgenommene wurden von den eingesetzten Bullenschweinen 
immer wieder bedroht. „Du kriegst gleich auf die Fresse“, 
„Eigentlich bin ich nur hier, um dir aufs Maul zu hauen“ und „Wir sind
 hier im Freistaat Bayern, da wird das anders geregelt“ sind nur 
wenige Beispiele.
Am Samstag-Abend schaffte es eine größere Gruppe, sich der 
polizeilichen Überwachung zu entziehen. Die Pigs 
revanchierten sich bei einem folgenden Zusammentreffen auf dem 
Marktplatz. Hier kam es zu einem willkürlichen Angriff auf einen 
Genossen, als Begründung wurde später angegeben, er sei dem auf 
sich zukommenden Bullen zu nahe getreten. Ein anderer Genosse 
wurde unter dem Vorwand der Körperverletzung für längere Zeit 
kontrolliert, fotographiert und somit seiner Freiheit beraubt. 
Ebenfalls auf dem Marktplatz griff ein Burschi einen weiteren 
Genossen an, woraufhin ein Bulle näher kam, ihn am Kragen packte 
und sagte: „Du hast versucht, die Mütze zu klauen“. Ein ihm zu Hilfe 
eilender Genosse wurde auf gleiche Art und Weise von den 
eingesetzten Pigs traktiert. Beide landeten in der Zelle. Mit den 
Worten „Ihr wisst ja mittlerweile, wie’s hier läuft. Wenn’s nach uns
 ginge, dürftet ihr hier gar nicht mehr sein.“ (im O-Ton 
grauenvolles Bayerisch) wurden Platzverweise und die 
Androhung, bis zum Ende des Pfingstkongresses des CC in der JVA 
Kronach eingesperrt zu werden, ausgesprochen. 
Wir werten dies als erneuten Versuch, antifaschistische und emanzipatorische, also für Bullen und Stadt unbequeme, Politik zu verhindern. Wir werden uns aber weder durch Gefahrengebiete noch Willkür daran hindern lassen, dem CC jedes Jahr auf’s Neue ins Bier zu spucken. In diesem Sinne: „Follow the Cops back home!“ (Zitat „Placebo“)
Die von uns verwendeten Beleidigungen beziehen sich auf das gesamte Berufsfeld von Polizeibeamt*innen, eine Unterscheidung ist für uns nach diesem Wochenende nicht mehr nötig. ( siehe: BVerfG, 10.10.1995 – 1 BvR 1476/91; 1 BvR 1980/91; 1 BvR 102/92; 1 BvR 221/92 & §185 StGB)

