Berlin-Friedrichshain: Polizei ermittelt nach rassistischer Attacke gegen Opfer

Erstveröffentlicht: 
08.06.2014

In Friedrichshain wehrte sich ein Mann mit einem Flaschenwurf gegen einen Verfolger, der ihn fremdenfeindlich beleidigte. Jetzt wird wegen Körperverletzung gegen den Verfolgten ermittelt.

 

Ein Zeuge hatte nach Polizeiangaben in der Nacht zu Sonntag die Polizei nach Friedrichshain gerufen. Er hatte gegen 1.30 Uhr beobachtet, wie ein Unbekannter aus dem Ostbahnhof auf den Hermann-Stöhr-Platz gerannt kam und von einem Mann verfolgt wurde, der ihn fremdenfeindlich beleidigte. Der Verfolger zog dabei sein Hemd aus und rannte mit freiem Oberkörper dem dunkelhäutigen Mann hinterher. Als er ihn fast eingeholt hatte, warf der Flüchtende eine Flasche in Richtung seines Nachläufers und traf ihn auch.

Während der Flüchtende, dessen Identität ungeklärt ist, über die Koppenstraße in Richtung Karl-Marx-Allee lief, blieb der 32-Jährige mit einer Schnittwunde verletzt zurück.

Alarmierte Polizisten übernahmen die Erstversorgung des alkoholisierten Mannes, der zur Behandlung in ein Krankenhaus kam.

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Beleidigung durch den 32-Jährigen - sowie wegen der Körperverletzung durch den Unbekannten. Dies ist nach Polizeiangaben ein Routinevorgang, da man so ermitteln will, ob der Verfolgte tatsächlich in Notwehr handelte und ob sein Vorgehen angemessen war, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte. (lvt/Tsp)