Ganz friedlich geblieben ist es nicht bei der "Love or Hate-Parade" der KTS. In der Freiburger Innenstadt gerieten Teilnehmer der Demonstration und Polizei aneinander. Schwere Krawalle blieben jedoch aus.
Freiburg, Johanneskirche, nachmittags um halb drei. Noch sah es so aus, 
als hätte die "Love or Hate-Parade" zum 20-jährigen Bestehen der 
autonomen KTS (kurz für Kulturtreff in Selbstverwaltung) eine entspannte
 Party werden können. Die Teilnehmer hatten bunte Pappwägen gebastelt. 
Sie trugen pinke Luftballons und hörten entspannte Musik. Nur kurz brach
 Hektik aus, als sich die bunte Masse in Bewegung setzte und 
verschiedene Richtungen anpeilte. Daraufhin riegelte die Polizei die 
Basler Straße ab(Fotos).
Am späten Nachmittag kam dann Bewegung in den Demonstrationszug. Die 
Autonomen hatten laut eigenen Angaben ein Dutzend Wägen in der Stadt 
positioniert. Mit diesen wollten sie einen Korso bilden und ins Zentrum 
fahren. Die Wägen seien für die KTS von besonderer Bedeutung, da die 
"Love or Hate-Parade" in diesem Jahr vor allem die Wagenburg "Sand im 
Getriebe" unterstützen wolle, so ein Sprecher der Autonomen.
Die Polizei hatte der KTS angeboten, einen Traktor vor der 
Johanniskirche zu positionieren. Das reichte den Teilnehmern der 
Demonstration nicht. Sie wollten durch die Innenstadt ziehen. Beide 
Parteien konnten sich auch nach längeren Verhandlungen nicht einigen. 
"Die Polizei kam uns kein Stück entgegen", sagte ein Verhandlungsführer 
der Autonomen. Die KTS überlege sich, rechtlich gegen die Stadt 
vorzugehen.
				
				
Am frühen Abend bildeten sich kleinere Gruppen, die lose in Richtung 
Innenstadt aufbrachen. Sie zogen über die Kaiser-Joseph-Straße zum 
Bertoldsbrunnen, stets begleitet von einem großen Aufgebot der Polizei. 
Als die Teilnehmer der "Love or Hate-Parade" durch die Bertoldstraße in 
Richtung Stadttheater zogen, kam es zu Rangeleien zwischen Demonstranten
 und der Polizei. Die Lage drohte kurzzeitig zu eskalieren. Die Polizei 
nahm einen Demonstranten fest. Ermittelt wird wegen Widerstand gegen 
Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
Aktuell findet ein Konzert auf dem Rotteckring statt, begleitet von einem großen Aufgebot der Polizei.
