Symposium: Wissen schafft Emanzipation!?
 Ein Versprechen an die Zukunft
 vom 30. Mai - 1. Juni an der Uni Hannover
Wissenschaft und Bildung werden in emanzipatorischen Debatten kaum mehr thematisiert. Gesellschaftskritische Theoriebildung und progressive Praxen, scheinen sich zunehmend auf andere Themenfelder zu fokussieren. Dabei bleibt Wissenschafts- und Bildungspolitik bürokratischen Institutionen und ihren Vernetzungsprojekten überlassen, deren Selbstverwaltung und Meinungsbildungsprozesse meist so strukturiert sind, dass sie nicht in der Lage sind, tiefgehende Kritik am Bestehenden zu leisten. So verwundert es nicht, dass politische Organisationen, deren Verfassung der antagonistischen Gesellschaftsformation und ihrem Verfahren des Interessenausgleichs folgen, in weiten Teilen affirmativ wirken.
Es tut daher Not Wissenschafts- und Bildungspolitik an eine 
gesellschaftstheoretisch fundierte Analyse rückzukoppeln. 
Dass Akteur*innen, die Kritik noch einigermaßen systematisch 
kultivieren, diesem Bedürfnis nicht nachkommen, ist wohl 
zweierlei Umständen geschuldet: Zum einen wird verzagt zur 
Kenntnis genommen, dass staatliche Institutionen, die sich 
vorgeblich mit Bildung und Wissenschaft beschäftigen, als 
soziale Zurichtungsstellen dienen. Ihre Arbeit ist notwendig 
darauf ausgerichtet, Individuen an das Bestehende 
anzupassen und nicht dazu in der Lage dasselbe fundamental in 
Frage zu stellen. Zum anderen wird Kritische Theoriebildung 
zunehmend aus diesen Einrichtungen verdrängt und sieht sich auf 
non-akademische Wissenschaftsbestrebungen zurückgeworfen.
Diese Ausgangslage sollte jedoch vielmehr dazu führen, sich mit 
bürgerlicher Wissensproduktion intensiv 
auseinanderzusetzen. Denn die stetige Reproduktion der 
sozialen Verhältnisse hängt mit modernen 
Subjektivationsprozessen zusammen, an denen der 
Kulturapparat in seinen geschichtlich gewordenen 
Eigenlogiken einen nicht zu verachtenden Anteil hat. Bildung 
und Wissenschaft sind zentrale Momente für den Erhalt wie auch 
die potentielle Veränderung bestehender Strukturen. Deshalb
 müssen die bürgerlichen Institutionen weiter untersucht, das
 eigene Verhältnis zu ihnen neu ausgelotet werden. Dabei muss 
die Frage wieder aufgegriffen werden, wie man sich praktisch zu 
ihnen verhalten soll. Wie kann sind sie sinnvoll umzugestalten? 
Kann man sie sich partiell aneignen und als Rückzugsorte 
kritischer Theoriebildung dienstbar machen?  Dazu muss zuerst 
eine Analyse angestrebt werden, die das Ganze im Blick behält.
Das kommende Symposium soll sowohl dazu dienen, hochschulpolitisch Aktiven Raum für grundlegende Debatten zu bieten, als auch dazu beitragen, andere, progressive Akteur*innen wieder in Theorieentwicklung und Praxis in diesen Themenfeldern einzubinden.
Das Programm findet ihr hier:
http://wissenschaftskritik.blogsport.de/programm/
Das Symposium: Wissen schafft Emanzipation findet an der Leibniz Universität Hannover am „Conti Campus“ statt.
Adresse:
Königsworther Platz 1,
30167 Hannover
Anfahrt mit der Straßenbahn:
Linie 4 & 5 – Haltestelle „Königsworther Platz“
Anmeldung
Anmelden könnt ihr euch auf der Seite des freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs)

