Leipzig. Etwa 200 Neonazis werden am kommenden Sonntag zu einer Demonstration in Leipzig-Lindenau erwartet. Der Marsch unter dem Motto „Linken Straßenterror stoppen! Medien-Verharmlosung und Polizei-Untätigkeit beenden“ soll ab 12 Uhr vom Lindenauer Markt über Dreilindenstraße, Zschochersche Straße, Lützner Straße, Merseburger Straße, Uhlandstraße, William-Zipperer-Straße und Demmeringstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt führen, teilte das Ordnungsamt am Freitag mit. Organisiert wurde die rechtsradikale Demonstration vom NPD-Nachwuchs JN und den sogenannten Freien Kräften. Ein Ende wird gegen 19 Uhr erwartet.
Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat parallel dazu in der Zeit 
von 11.30 Uhr bis 15 Uhr zwei Gegenaktionen angekündigt. Die erste soll 
auf dem Fußweg im Kreuzungsbereich zwischen Zschochersche Straße und 
Lützner Straße stattfinden, die zweite in der Endersstraße zwischen 
Lützner Straße und Merseburger Straße. Laut Ordnungsamt werden hier etwa
 75 Teilnehmer unter dem Motto „Gegen neonazistische Propaganda. In 
Lindenau wie überall“ erwartet. Mitorganisatorin Juliane Nagel (Die 
Linke) rief zu einem friedlichen Protest gegen die rechten Demonstranten
 auf. „Das Maß der Dinge ist die Menschenwürde“, so Nagel.
Auto-,
 Straßenbahnfahrer sowie Anwohner müssen in der gesamten Zeit mit 
kurzzeitigen Einschränkungen rechnen, hieß es am Freitag aus dem Neuen 
Rathaus. Die Polizei kündigte an, den Protest mit der notwendigen Zahl 
an Einsatzkräften zu begleiten. Zuletzt wollten Rechtsradikale Anfang 
Februar in Leipzig vor dem Asylbewerberheim im Stadtteil Schönefeld 
demonstrieren. Trotz vorheriger Ankündigung von mehreren Tausend 
Teilnehmern kamen damals insgesamt nur 80 Neonazis. Ihnen gegenüber 
standen 800 friedliche Gegendemonstranten.
