Polizei verweist linke Protestierer des Platzes / Wieder Teerbeutel-Anschlag auf NPD-Mann Von Jens Rometsch 
 Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) 
vor dem Bundesverwaltungsgericht kam es zu massiven Störungen durch 
Studenten und Antifa-Aktivisten. Wie die Polizei am Wochenende 
mitteilte, versuchten die Gegendemonstranten zunächst, den Aufbau der 
Veranstaltungstechnik am Freitagabend zu verhindern. Deshalb wurden fünf
 Platzverweise "gegen Personen des Protestspektrums" verhängt.
 Nach Beginn der Kundgebung um 19.10 Uhr standen den etwa 150 
AfD-Sympathisanten 200 Gegendemonstranten gegenüber - viele mit 
Transparenten. Sie übertönten mit Klatschen, Jubel oder Geschrei immer 
wieder die Rede des AfD-Vorstandssprechers und Spitzenkandidaten zur 
Europawahl Bernd Lucke. Laut Augenzeugen wurden auch "Halt die 
Fresse"-Sprechchöre gerufen. Einige in schwarz gekleidete Jugendliche 
mit Basecaps und Sonnenbrillen seien eigens in Bussen angereist. Zuvor 
wurden in Leipzig Plakate zerstört, die auf diese Wahlkundgebung 
hinwiesen.
Nach Polizeiangaben mussten 50 bis 60 Gegendemonstranten zu 
"störungsfreiem Verhalten" aufgefordert werden. Weil sie dem nicht 
ausreichend nachgekommen seien, wurden sie schließlich durch 
Einsatzkräfte von dem Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht in die 
Beethovenstraße abgedrängt. Dort konnten sie aber weiterhin "in Ruf- und
 Hörweite" zur Kundgebung ihren Unmut kundtun. In der Harkortstraße kam 
es zu Verkehrsbehinderungen. Gegen 19.50 Uhr war die Veranstaltung 
beendet. Im Anschluss kritisierte Leipzigs AfD-Chef Uwe Wurlitzer, dass 
Jugendorganisationen von SPD, Linken und Grünen bei solchen Störaktionen
 eine maßgebliche Rolle spielen würden. "Niederbrüllen ist keine Form 
des demokratischen Wettbewerbs, sondern Ausdruck von Intoleranz und 
Dummheit", sagte er. Aus Angst vor "Übergriffen der Antifa" habe bereits
 Roman Topp, AfD-Stadtratskandidat im Wahlkreis 2, seinen Wahlkampf für 
beendet erklärt.
In der Nacht zum Sonnabend gab es erneut einen Anschlag auf einen 
NPD-Stadtratskandidaten. Nach Angaben der rechtsextremen Partei wurde 
ein Teerbeutel in die Wohnung von Detlev Teich (Wahlkreis 6) geworfen, 
wobei Sachschaden entstand. Es habe sich um die 14. gewalttätige Attacke
 auf NPD-Leute im Raum Leipzig seit dem Beginn des Wahlkampfs gehandelt.
