Nach Naziübergriff: LKA kriminalisiert Antifaschisten Am Montag, den 5.5.2014 führte das Landeskriminalamt des Saarlandes eine Hausdurchsuchung bei einem Antifaschisten in Saarbrücken durch. Vorgeworfen wird dem Betroffenen an der Veröffentlichung von Namen und Bildmaterial bekannter Nazischläger aus dem Umfeld der Saarbrücker Fußballszene beteiligt gewesen zu sein.
Im August 2013 kam es zu einem Übergriff in der Saarbrücker 
Innenstadt, bei welchem Neonazis drei junge Antifaschist_innen nach 
Verlassen der Diskothek „Garage“ tätlich angegriffen hatten. Obwohl 
Polizeibeamte den Übergriff beobachtet hatten, sind die beteiligten 
Schläger bis heute nicht belangt worden. Die Antifa-Saar / Projekt AK informierte damals die Öffentlichkeit über den Angriff und die daran beteiligten Nazis.
(Artikel vom 27. August 2013: Rechter Übergriff in Saarbrücker Innenstadt)
 In diesem Zusammenhang sollte nicht 
unerwähnt bleiben, dass es sich bei den Vorwürfen, die gegen den 
Betroffenen erhoben werden um die Verletzung von Strafvorschriften 
handelt, die vom Strafmaß her mit dem Diebstahl geringwertiger 
Sachen vergleichbar sind. Ob Hausdurchsuchungen aufgrund von 
Verstößen gegen das Recht am eigenen Bild verhältnismäßig sein 
können, ist selbst nach bürgerlichen Maßstäben äußerst fraglich.
Die Aktion des Landeskriminalamtes reiht sich damit ein in die Serie skandalöser Vorfälle rund um die saarländischen Ermittlungsbehörden. Erst vor wenigen Wochen wurde öffentlich, dass die saarländische Polizei bei einer Nazidemonstration im Juli letzten Jahres mit äußerst brutaler Gewalt gegen Nazigegner_innen vorgegangen war. Sämtliche Verfahren, die in diesem Zusammenhang gegen Antifaschist_innen eingeleitet wurden, mussten eingestellt werden. Stattdessen müssen sich nun zwei Beamte wegen Körperverletzung im Amt und wegen Falschaussage vor Gericht verantworten.
Alexander Breser, der Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK hierzu:
„Die Kriminalisierungsversuche von Seiten der politischen 
Polizei gegenüber saarländischen Antifaschist_innen haben gestern mal 
wieder einen Höhepunkt erreicht. Anstatt Nazischläger dingfest zu 
machen, drangsalieren die Ermittler diejenigen, die sich mit den 
Opfern rechter Gewalt solidarisieren und solche Übergriffe an die 
Öffentlichkeit bringen. Indem hier versucht wird, die Strukturen zu 
schwächen, die Nazigewalt dokumentieren und anprangern, macht sich 
das LKA zum Handlanger rechter Schläger im Saarland.“
ANTIFA SAAR / PROJEKT AK
Saarbrücken, 06. Mai 2014

