Gespräch ohne Ergebnisse.
Nichts Neues – so lässt sich das Ergebnis eines Gespräches zusammenfassen, das Vertreter von Stadtverwaltung und der Wagenburg "Sand im Getriebe" am Donnerstag geführt haben.
Das städtische Ordnungsamt hatte am Montag elf Wagen der Wagenburg 
beschlagnahmen lassen, die nahe des Konrad-Guenther-Parks im Stadtteil 
Waldsee standen. Nun bekräftigten von Seiten der Stadtverwaltung Bruno 
Gramich, Leiter des Liegenschaftsamtes, und Martin Schulz, 
stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, dass es eine sofortige 
Herausgabe nicht geben werde. Wenn sich die Lage nach sechs Monaten 
nicht verändert habe, würden die Wagen erneut beschlagnahmt, 
gegebenenfalls sogar verschrottet. "Wir hatten uns erhofft, mit der 
Verwaltungsspitze eine Lösung zu finden", zeigten sich Thomas Schwarz 
und Bernadette Lang von "Sand im Getriebe" enttäuscht. Sie möchten mit 
ihrer Wagenburg in die Nähe des Wiehre-Bahnhofs ziehen, hätten aber noch
 eine andere Wunschfläche – "aber die würden wir gerne der 
Verwaltungsspitze mitteilen". Die Verwaltung jedoch sieht sich nach 
eigenen Angaben an das Gemeinderatsvotum gebunden, lediglich drei Fläche
 für Wagenburgen in Freiburg zur Verfügung zu stellen, und die sind 
voll. Nun setzen die Wagenburgler auf den Kommunalwahlkampf, der eine 
politische Wende in dieser Sache bringen soll, sowie auf Protest: Für 
den heutigen Samstag haben sie eine Demonstration angekündigt, die um 16
 Uhr am Konzerthaus starten soll.
				
				
Als "Affront" empfinden 14 Stadträtinnen und Stadträte die Beschlagnahme
 der Fahrzeuge. Die Räte hatten am 25. März einen interfraktionellen 
Antrag eingebracht, nach dem sich der Gemeinderat in der nächsten 
Sitzung am 13. Mai mit der Thematik befassen sollte. Dabei sei es nicht 
unwahrscheinlich, dass künftig eine Mehrheit für Zwischenlösungen 
zustande kommt, wodurch die politische Begründung für das bisherige 
Handeln der Verwaltung entfalle, heißt es in dem offenen Brief vom 
Karfreitag an Oberbürgermeister Dieter Salomon, der von den Stadträten 
Walter Krögner (SPD) und Nikolaus von Gayling (FDP), beide Mitglieder 
des "Runden Tischs Wagenplätze in Freiburg", vom Grünen Timothy Simms, 
Sebastian Müller (Junges Freiburg), Karin Seebacher (SPD), Michael Moos,
 Hendrijk Guzzoni, Lothar Schuchmann, Ulrike Schubert (Linke Liste), 
Irene Schubert (Unabhängige Frauen), Atai Keller, Michael Wiedemann 
(Kulturliste) sowie Monika Stein und Coinneach McCabe (GAF) 
unterzeichnet ist. Gefordert wird die Herausgabe der beschlagnahmten 
Fahrzeuge, in denen sich das Hab und Gut der jungen Menschen befinde.
			
				
