Am Wochenende steht hoher Besuch an: Zu den dritten Königsbronner Gesprächen wird unter anderem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erwartet. Die Sicherheitskonferenz am Brenztopf passt allerdings nicht jedem: Ein überregionales Aktionsbündnis will gegen sie demonstrieren. Der Veranstalter der Gespräche sieht es gelassen.
Carolin Wöhrle | 26.03.2014
Während am kommenden Samstag zur Mittagszeit in der Hammerschmiede hochrangige Experten zum Thema Cyber-Sicherheit referieren werden, wollen sich zur selben Zeit am Königsbronner Bahnhof Gegner der Sicherheitskonferenz zu einem Protestmarsch zusammenfinden. Seit einigen Wochen planen lokale und überregionale Gruppen als Antimilitaristisches Aktionsbündnis Ostalb die Demonstration.
Marcel Kallwass, Sprecher des Bündnisses, erklärt, was die Gegner an 
den „Königsbronner Gesprächen“ so ärgert: „Die Königsbronner Gespräche 
werden zwar Sicherheitskonferenz genannt, in Wirklichkeit geht es aber 
darum, Kriege vorzubereiten und in der Bevölkerung für eine aggressive 
Außenpolitik zu werben.“ Im Aufruf zur Demonstration stört sich das 
Aktionsbündnis zudem am Tagungsort, dem Heimatort des Hitler-Attentäters
 Georg Elser: Sie sehen Elser „durch die bürgerliche Rechte und 
Militärverbände instrumentalisiert“ und empfinden dies als „blanken 
Hohn“.
Name Georg Elsers werde missbraucht
Ähnlich sehen das offenbar auch die Kreisverbände Ostalbkreis und Heidenheim des Deutschen Gewerkschaftsbundes: In einer gemeinsamen Pressemitteilung, deren Formulierung sich am Aufruf des Aktionsbündnisses orientiert, sprechen sie sich gegen den „Missbrauch“ des Namens Georg Elsers aus. Auf der Liste der Unterstützer der Protestaktion stehen unter anderem die Autonome Antifa Heidenheim, der Heidenheimer Kreisverband der Linken, die DKP Heidenheim und die hiesige Linksjugend. Aus dem Umkreis und der Region beteiligen sich Gruppen wie das Aalener Friedensbündnis, Attac Aalen und die Linksjugend Baden-Württemberg.
Die mittlerweile vom Landratsamt Heidenheim genehmigte Demonstration 
wird um 12 Uhr zunächst mit einer Kundgebung beim Georg-Elser-Denkmal am
 Königsbronner Bahnhof beginnen. Danach führt ein Protestmarsch durch 
die Unterführung des Bahnhofs über die Heidenheimer Straße und Aalener 
Straße zur Zanger Straße. Anschließend geht es von der Eisenbahnstraße 
und Brenzquellstraße zur Georg-Elser-Gedenkstätte.
Reservistenverband sieht Demo gelassen
Dort, direkt gegenüber der Hammerschmiede, wo zeitgleich die 
Königsbronner Gespräche stattfinden werden, soll die Demonstration mit 
einer Abschlusskundgebung beendet werden. Beim Reservistenverband, der 
die Königsbronner Gespräche veranstaltet, weiß man von der Demo und 
sieht diese gelassen. Der Vorwurf, es handle sich bei der Konferenz um 
Kriegsgespräche, weist der Verband zurück. Generell freue man sich 
darüber, mit den Bürgern in einen Dialog zu kommen – auch wenn dieser 
auf einer Seite mit Hilfe einer Demonstration geführt wird.
