[DEG] Politischer Aschermittwoch

[DEG] Politischer Aschermittwoch - 1

Am dies­jäh­ri­gen po­li­ti­schen Ascher­mitt­woch rief das Bünd­nis „Deg­gen­dorf na­zi­frei“ zu einer De­mons­tra­ti­on gegen das Gast­haus Gru­ber bzw. „Bier­him­mel“ auf­. Die Lo­ka­li­tät un­ter­stützt die ört­lich NPD um Al­fred Stein­leit­ner. Die­ses Jahr waren Hetz­red­ner*innen wie Karl Rich­ter (NPD/BIA), Sa­scha Roß­mül­ler (NPD/Ban­di­tos) sowie die ho­mo­pho­be Sig­rid Schüß­ler (RNF) an­we­send. Den Ab­schluss mach­te der „Lie­der­ma­cher“ Frank Ren­ni­cke mit sei­nem na­tio­na­lis­ti­schen „Lie­dgut“. Of­fi­zi­ell wurde die Ver­an­stal­tung um 13:15 Uhr be­en­det, je­doch blie­ben noch ca. 1/3 der Be­su­che­r*innen und lie­ßen sich mit den hohlen Phra­sen von Frank Ren­ni­cke un­ter­hal­ten.

 

Um kurz nach 14:00 Uhr star­te­te die an­ti­fa­schis­ti­sche Demo am Bahn­hof in Deg­gen­dorf. Ca. 30 Po­li­zei­bus­se si­cher­ten den gan­zen Bahn­hof ab. Der Ein­satz­lei­ter der Po­li­zei­in­spek­ti­on von Strau­bing ver­such­te auch ei­ni­ge Teil­neh­mer*innen im Vor­feld zu pro­vo­zie­ren, indem er sie hä­misch mit Vor- ​und Zu­namen vor den Kol­leg*innen in zivil an­sprach. Als die Demo star­ten woll­te, ver­such­ten Uni­for­mier­te der Be­reit­schafts­po­li­zei die Demo zu er­neut zu pro­vo­zie­ren.

 

Die Demo mit ca 80 Teil­neh­mer*innen begab sich auf die De­mo­rou­te. Auf Höhe der Stadt­hal­le wurde auf die Le­sung von Thilo Sa­raz­zin im Jahre 2010 ein­ge­gan­gen und die Frage gestellt, warum eine Stadt über­haupt so eine Ver­an­stal­tung zu­las­sen könne. Deswei­te­ren wurde auf den ver­such­ten An­griff von Mar­tin Wiese auf die fried­li­chen De­mons­tran­t*innen sowie das sehr späte Ein­schrei­ten der Po­li­zei hin­ge­wie­sen.

 

An der Kreu­zung Hen­gers­ber­ger Stra­ße – Un­te­re Vor­stadt wur­den die ers­ten Teil­neh­mer*innen der NPD-Ver­an­stal­tung ge­sich­tet. Dies galt wohl nur der rei­nen Pro­vo­ka­ti­on. Die Teil­neh­mer*innen ent­fern­ten sich, nach­dem der De­mo­zug an Ihnen vor­bei ge­zo­gen war.

 

Zu einem Eklat kam es auf dem Luit­pold­patz auf Höhe des H&M, als der Fo­to­graf Wal­ter Stroh­mai­er er­kannt wurde und er daraufhin die Ge­sich­ter von Teil­neh­mer*innen der De­mons­tra­ti­on fo­to­gra­fier­te. Erst nach­dem das USK Stroh­mai­er ent­fern­te, konn­te der Zug in Ruhe wei­terzie­hen.

 

Wal­ter Stroh­mai­er ist füh­ren­der Kopf des NBN (Na­tio­na­les Bünd­nis Nie­der­bay­ern) mit star­ken Ak­ti­vi­tä­ten in Vichtach im bay­ri­schen Wald. Stroh­mai­er ver­büß­te an­geb­lich eine drei­jäh­ri­ge Haft­stra­fe wegen ge­fähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung.

 

Ein Foul leis­te­te sich das USK nach dem Zwi­schen­fall mit Wal­ter Stroh­mai­er, indem sie den De­mons­tra­ti­ons­zug mit Ka­me­ras fil­men ließ und auch Fotos von des­sen Teil­neh­mer*innen mach­te, mit der Be­grün­dung, es hätte Be­lei­di­gun­gen gegenüber Beamt*innen ge­ge­ben.

 

Kurz vor 16:00 Uhr wurde die De­mons­tra­ti­on für be­en­det er­klärt und auf­ge­löst. Ein­zel­ne Be­zugs­grup­pen woll­ten sich noch das Ge­bäu­de an­se­hen, wur­den je­doch von der star­ken Po­li­zei­prä­senz ge­hin­dert.