Die Partei National orientierter Schweizer (PNOS) organisiert diesen Freitag, 7. Februar 2014, in der Alten Mühle in Langenthal einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Nationale Aktivisten in der Nachkriegszeit“. Möglich gemacht wird dies durch die Stadt Langenthal, welche die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt.
Der Stadtpräsident Thomas Rufener und der Polizeiinspektor Andreas Ryf haben die rechtsextreme PNOS an einer Besprechung am 14. Januar 2014 darauf hingewiesen, dass die Langenthaler Parteien die Lokalitäten der Alten Mühle benutzen dürfen. Rufener und Ryf ermöglichen so die Verbreitung von nationalsozialistischem und menschenverachtendem Gedankengut. Für die Veranstaltung am 7. Februar wurden über Facebook knapp 300 Einladungen an Sympathisantinnen und Sympathisanten aus der ganzen Schweiz versandt. Die Bildungsveranstaltung dient offenbar auch dazu, neue MitstreiterInnen für die rechte Bewegung zu gewinnen.
Hammerskin-Ideologie für Jugendliche?
Am angekündigten Anlass soll der bekannte Berner Rechtsextremist Adrian Segessenmann einen Vortrag halten. Als Vorsitzender der Avalon-Gemeinschaft und der PNOS Emmental versucht der langjährige Hammerskin Segessenmann, die Mitglieder rechter Parteien mit den prügelnden und saufenden Aktivisten der «Freien Kameradschaften» zusammenzubringen. Nebst Teilnahmen an diversen Aufmärschen (Rütli, Sempach etc.) war er bereits 1995 am bewaffneten Überfall auf das Festival für Völkerfreundschaft in Hochdorf LU beteiligt und wurde deswegen verurteilt.
Segessenmann organisierte diverse konspirative Treffen von Holocaust-Leugnern aus diversen europäischen Ländern und gilt auch als Führungsmitglied der Hammerskins Schweiz. Mit all diesen Standbeinen innerhalb der extremen Rechten stellt Segessenmann seit Jahren ein wichtiges Bindeglied zwischen verschiedenen Strömungen und Tätigkeitsfeldern dar. Er ist offensichtlich eine Person, welche relativ erfolgreich auf verschiedenen Hochzeiten tanzt.
Immer wieder Langenthal
Die Region Oberaargau ist seit langem Einzugsgebiet für faschistische und neonazistische Strömungen. Der lokale Ableger der PNOS und dessen bekanntester Exponent, Dominic Lüthard, fordern Freiräume für Eidgenossen und kritisieren die Ungleichbehandlung durch Behörden und Vermieter.
Auch wenn es sich bei der PNOS um eine legale Partei handelt, sind ihre Inhalte und Standpunkte verwerflich: rassistisch, fremdenfeindlich und menschenverachtend. Daher ist es bedenklich, dass die Stadt Langenthal für solche Veranstaltungen Räume zur Verfügung stellt.