Wohnraum für alle! Nachttanzdemo gegen (hohe) Mieten am 12.12.!
Die seit Jahren anhaltende schlechte Wohnraumsituation sowie steigende Mieten in hochschulnahen Quartieren verursachen auch dieses Jahr massive Probleme für Studienanfänger*innen in Hannover und anderen Städten. Zimmer in Studierendenwohnheimen, WG-Zimmer oder kleine Wohnungen zu bezahlbaren Mieten zu finden, entwickelt sich immer mehr zu einem Glücksspiel.
Mit dieser Ausgangssituation ist es Studierenden oftmals nicht möglich, 
sich an ihrer Wunschhochschule einzuschreiben oder gar überhaupt zu 
studieren, da sie keine geeignete Unterkunft finden können. Somit hat 
der finanzielle Hintergrund auch abseits von z.B. Bildungsgebühren einen
 Einfluss auf die Aufnahme eines Studiums. Mit der Problematik der 
Wohnungsnot sind jedoch nicht nur Studierende konfrontiert.
Generell sind in der Stadt Hannover Mietpreissteigerungen zu verzeichnen, doch ausgerechnet in Vierteln wie der Nordstadt oder Linden, die bisher überproportional von Menschen mit geringem Einkommen bewohnt werden, lässt sich diese Entwicklung besonders stark beobachten.
Insbesondere innenstadtnahe Altbauquartiere mit unsaniertem Wohnraum 
versprechen potenziellen Anleger*innen verhältnismäßig hohe Renditen, da
 hier Gebäude relativ günstig erworben werden können und nach 
Sanierungsmaßnahmen hohe Gewinne durch Umwandlung in Eigentumswohnungen 
oder durch Vermietung als höherpreisiger Wohnraum versprechen.
Die Folge sind Verdrängungsprozesse, da günstiger Wohnraum in den aufgewerteten Quartieren knapper wird.
Diese Entwicklung ist kein Zufall:
Auf Grund der sich zuspitzenden Krisenhaftigkeit der Finanzmärkte haben 
Investor*innen den Immobilienmarkt entdeckt, um ihr Kapital dort sicher 
anzulegen. Statt schneller Gewinne verspricht der Immobilienmarkt durch 
längere Investitionszyklen über größere Zeiträume stabile und 
kalkulierbare Profite. Die Erosionen an den Finanzmärkten sind zwar 
Auslöser der steigenden Nachfrage auf dem Immobilienmarkt, sie sind 
jedoch nur Ausdruck und nicht Ursache der permanenten Krisenhaftigkeit 
des Kapitalismus.
Das Verstehen dieser ökonomischen Muster ermöglicht uns die Erklärung von Gentrifizierungsprozessen, die nicht auf simplen Schuldzuweisungen beruhen.
So sind es in modellhaften Erklärungsansätzen oft die Studierenden sowie Künstler*innen und Zugezogene, die den Prozess der Gentrifizierung durch kulturelle Aufwertung ermöglichen. Problem ist jedoch weniger die kulturelle Veränderung in den Stadtteilen, als die profitorientierte Vermarktung und Inwertsetzung der Quartiere.
Unser Protest richtet sich von daher gegen den Zustand, der Wohnraum zur Ware macht. Den Kapitalismus. Dieser wird leider nicht über Nacht abgeschafft werden, jedoch können wir unsere Forderungen auch im Dunkeln artikulieren.
Wir fordern:
- Selbstverwaltete Wohnheime für Studierende
- Leerstand in Wohnraum umwandeln
- Keine Zwangsräumungen
- Wohnraum der Marktlogik entziehen
Tragen wir unseren Widerstand lautstark in den öffentlichen Raum. Zeigen wir die Zähne.
Donnerstag || 12. Dezember || 20 Uhr || Fröbelstrasse 5

