Donnerstag, 28. November 2013, 20.00 Uhr Ort: wildwest, Alphornstr. 38, 68169 Mannheim Arbeiter- und Soldatenräte in der Novemberrevolution 1918 – Das Beispiel Mannheim

Mannheim war ein Zentrum der ArbeiterInnenbewegung seit 
ihrem Entstehen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt 
stand die Metallindustrie, der Maschinenbau; im ersten 
Weltkrieg hatten die Rüstungsbetriebe selbstverständlich 
besondere Bedeutung für die kriegführende herrschende Klasse.
 Unter den Durchhalteparolen für die „Heimatfront“ setzte sich 
seit 1917 die selbstbewusste Mannheimer ArbeiterInnenklasse 
mit Streiks gegen die materielle Verelendung, aber auch gegen den 
Krieg zur Wehr; und weit darüber hinausgehend stellten sie 
politische Forderungen auf, die sie mit Hilfe von Massenstreiks 
durchzusetzen versuchten.
Die Niederlage der Monarchie wurde durch die Machtübernahme der 
Arbeiter- und Soldatenräte im November 1918 besiegelt. Wenn 
auch die Mannheimer Bewegung sicherlich nicht mit der der 
Berliner zu vergleichen ist (Revolutionäre Obleute), so ist 
es doch eine wichtige historische Erfahrung zu wissen, wie die 
mutigen Arbeiter und Arbeiterinnen vor Ort 1917/1918 und noch 
1919 die Forderungen nach einer demokratischen oder auch 
sozialistischen Republik vorantrieben. Nationalversammlung
 oder Rätesystem – das war eine Entscheidung, die von den Räten 
selbst getroffen werden musste. Der Teil der Linken, die eine 
sozialistische Republik auf der Basis von Räten wollten, war in 
der Minderheit. Die Auseinandersetzungen über die Ziele der 
Arbeiterbewegung bestimmten die Weimarer Republik.
Aber festzuhalten ist, dass am Ende einer 
ArbeiterInnenbewegung mit der Revolution vom November 1918 
die erste (langjährige) deutsche demokratische Republik stand,
 das Frauenwahlrecht, ein demokratisches Wahlrecht, eine 
Verfassung.
In der Veranstaltung am 28. November soll die Mannheimer 
Arbeiterbewegung dieser Jahre vor der Revolution beleuchtet 
werden, die revolutionären Ereignisse des Novembers 1918 
selbst und ihre Kanalisierung sowie die Auseinandersetzungen, 
die weit in das Jahr 1919 hinein reichten.
